Bürgerräte für Vorpommern-Rügen: Heiko Miraß will Mitbestimmung
Der Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg kommt im Landkreis viel herum. Als ehemaliger Chef der Arbeitsagentur Greifswald zum Beispiel bringt der SPD-Politiker auch Verwaltungserfahrung mit.
Der demografische Wandel wird in der Zukunft eine der größten Herausforderungen für Vorpommern-Rügen, da ist sich Heiko Miraß (SPD) sicher. Die Begleiterscheinungen wie Fachkräftemangel und unzureichende Gesundheitsversorgung auf dem Land sind teilweise schon jetzt zu spüren. Bei beiden Problemen ist der Kreis auf Zuwanderer, auch aus dem Ausland, angewiesen, meint der 58-jährige Rüganer. Deshalb sollte man die nicht abschrecken - etwa indem man jeden Migranten mit straffällig gewordenen Asylbewerbern in einen Topf wirft. Heiko Miraß will vielmehr ein Willkommensklima schaffen.
Sozialleistungen auf den Prüfstand
Wichtig, um junge Leute in die Region zu holen, ist seiner Meinung nach auch ein lebenswertes Umfeld. Für Miraß bedeutet das, die einzigartige Natur im Landkreis Vorpommern-Rügen zu erhalten, das Ehrenamt zu stärken und auch in Kultur zu investieren. Dort würde er als Landrat auf keinen Fall den Rotstift ansetzen. Für das Haushaltsdefizit müsse man sich seiner Meinung nach die Ausgaben für Sozialleistungen genau anschauen, denn sie sind der größte Kostenfaktor. „Sind sie zielgerichtet und gibt es im Rahmen der Gesetze da noch Spielraum?“ - Fragen, die er stellen will.
Effektivere digitale Verwaltung
Digitalisierung könnte in seinen Augen auch ein Schlüssel sein. „Damit könnten wir die Verwaltung effektiver machen und verschlanken“, sagt er. Der Sozialdemokrat schiebt aber gleich hinterher, dass das nicht bedeute, dass im großen Stil Mitarbeiter entlassen werden. „Unser Problem wird in Zukunft eher darin bestehen, die vorhandenen Stellen überhaupt noch besetzen zu können.“ Bei großen Veränderungen ist es ihm wichtig, die Betroffenen mitzunehmen. Das gilt auch für große Projekte in den Gemeinden. Er findet die Idee eines Rügenrates gut, die im Zuge eines umstrittenen Großprojektes auf der Halbinsel Bug aufgekommen war. Da will er ansetzen, die Bürger über solche Formate mehr beteiligen, sich von ihnen beraten lassen.
Vorpommern-Magistrale essenziell für Vorpommern
Ein Projekt, das Heiko Miraß sehr am Herzen liegt ist, die geplante Vorpommern-Magistrale. Der Bund hatte nach Errichtung des LNG-Terminals auf Rügen versprochen, dass die Bahnstrecke Berlin-Binz ausgebaut wird. Wegen knapper Kassen bei der Bahn ist das Projekt aber in den Hintergrund geraten. Es sei essenziell für die Region, sagt Miraß: „Immer mehr Menschen in Berlin haben kein Auto mehr und wollen mit der Bahn in den Urlaub fahren.“ Deshalb sei es ebenso wichtig, dass auch die Verbindungen abseits der Hauptstrecke funktionieren, damit Touristen dann bis in ihren Urlaubsort kommen.
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