P+S Werften: Grünes Licht für Kredite
Die Volkswerft in Stralsund darf sich weiter Hoffnungen auf eine Zukunft im Schiffsbau machen: Das Wirtschaftsministerium in Schwerin hat grünes Licht für den Weiterbau von zwei Schiffen für die dänische Reederei DFDS gegeben. Wie NDR Info berichtete, gab ein Sprecher die Zusage, dass Mecklenburg-Vorpommern die Fertigstellung mit einer Kreditbürgschaft von fast 44 Millionen Euro unterstützt.
"Vertrag ist endverhandelt"
Zuvor hatten sich DFDS und der Insolvenzverwalter der P+S Werften geeinigt, dass die Schiffe für die Dänen auf der Stralsunder Werft weitergebaut werden sollen. Am 2. Januar soll dafür in Stralsund eine Betreibergesellschaft mit 300 Schiffbauern starten. Der Vertrag sei "endverhandelt", sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann am Freitagabend.
Die Vertragsparteien seien sich nach Einschätzung von Brinkmann einig. Das Land hatte eine Frist für die Gewährung einer Kreditbürgschaft in Höhe von 43,5 Millionen Euro gesetzt. Diese lief am Freitag um Mitternacht ab.
Land hatte Bedingungen vorgegeben
Die beiden begonnenen Schiffsneubauten für die dänische Reederei DFDS liegen auf der Stralsunder P+S Werft und sollen dort die Weiterbeschäftigung für die etwa 300 Schiffbauer ab 2. Januar 2013 sichern. DFDS will Anzahlungen in Höhe von 40 Millionen Euro für deren Fertigstellung leisten, verlangte aber eine Absicherung des Geldes über eine Bürgschaft. Für die Gewährung der DFDS-Schiffshilfe hatte das Land Ende November mehrere Bedingungen vorgegeben. Neben der Genehmigung durch die EU müssen ein Schiffbausachverständiger und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die bautechnische und betriebswirtschaftliche Vorgehensweise prüfen.
Keine konkreten Kaufangebote für Volkswerft
Die Weiterarbeit an den beiden Schiffen soll den Stralsunder Betrieb für mögliche Käufer interessant machen. Derzeit ruhen die Schiffbauarbeiten vollständig. Die Fähren, die von Scandlines geordert, aber nicht mehr abgenommen wurden, liegen immer noch am Stralsunder Ausrüstungskai. Scandlines soll mittlerweile darum gebeten haben, das Logo von den Schiffen zu entfernen.
Während es für die Schwesterwerft in Wolgast mit der Bremer Lürssen-Gruppe einen Käufer gibt, liegen für die Stralsunder Volkswerft mit einst mehr als 1.000 Beschäftigten bislang keine konkreten Kaufangebote vor.