Das Justizzentrum in Neubrandenburg, mit dem Land- und dem Amtsgericht. © NDR Foto: Stefan Thoms

Tod eines Babys: Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen

Stand: 19.02.2025 13:38 Uhr

Am Landgericht Neubrandenburg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) hat der Prozess gegen einen 30-jährigen Mann begonnen, der sein Baby geschüttelt haben soll, so dass es später verstarb. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Körperverletzung mit Todesfolge vor.

Mitte Januar war ein Säugling im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg verstorben, eine anschließende Obduktion ergab innere Verletzungen, die sich den Angaben zufolge mit Schütteln des Babys erklären ließen. Angeklagt wurde der laut Staatsanwaltschaft Neubrandenburg der Vater des Säuglings. Seinen Angaben zufolge hatte der elf Wochen alte Junge geschrien, der Mann ihn aber nicht beruhigen können.

Baby im Autositz geschüttelt

Darauf soll der heute 30-Jährige seinen Sohn so heftig geschüttelt und in einem Baby-Autositz gewippt haben, dass dieser an den Folgen starb. Weil es dem Säugling am Tag danach schlecht ging, brachte die Mutter ihn ins Krankenhaus, wo er zwei Tage später starb. Die Obduktion ergab, dass das Kind an einer Hirnschwellung infolge eines Schütteltraumas gestorben war. Der Vorfall ereignete sich im Januar vergangenen Jahres. Von der Staatsanwaltschaft heißt es, dass die beiden weitere gemeinsame Kinder haben.

Richter schließt Öffentlichkeit vom Prozess aus

Kurz nach dem Prozessauftakt hat der Richter die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Er begründete dies damit, dass die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik im Raum stehe. Bis Mitte März sind drei weitere Verhandlungstermine angesetzt.

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Das Schild vor dem Amtsgericht in Neubrandenburg. © ndr.de Foto: ndr.de

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Neubrandenburg | 19.02.2025 | 10:00 Uhr

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