Zingst: Kerzen und eine Eisbären-Figur stehen an der Unglücksstelle. Ein 15 Jahre alter Jugendlicher ist in Zingst auf der gleichnamigen Halbinsel möglicherweise infolge von Drogenkonsum ums Leben gekommen. © Stefan Sauer/dpa Foto: Stefan Sauer/dpa

Zingst: Obduktion von 15-Jährigem - Vergiftung wohl Todesursache

Stand: 02.10.2024 15:54 Uhr

Die Obduktion eines in Zingst gestorbenen 15-Jährigen deutet auf eine Vergiftung hin - vermutlich durch Drogenkonsum. Die Gemeinde ist erschüttert, während die Ermittlungen zur Todesursache andauern.

Die Obduktion des in Zingst (Landkreises Vorpommern-Rügen) verstorbenen 15-Jährigen hat den Verdacht auf Drogenkonsum als Todesursache verstärkt. Ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft teilte mit, dass der Verdacht auf eine Vergiftung bestehe. "Die Rechtsmedizin geht von der Aufnahme von Stoffen - welcher Art auch immer - als Todesursache aus", erklärte er. Ob es sich dabei tatsächlich um Drogen handelt, müssten Laboranalysen zeigen, deren Ergebnisse noch einige Zeit in Anspruch nehmen würden, hieß es.

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Der Rettungsdienst konnte dem 15-Jährigen nicht mehr helfen. Zeugenhinweise deuten laut Polizei auf den Gebrauch von Drogen hin. Es wird ermittelt. mehr

Keine Anzeichen für natürliche Todesursache oder Gewalteinwirkung

"Er ist also nicht eines natürlichen Todes gestorben", betonte der Sprecher. Gesundheitsbedingte Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt, ebenso wenig gebe es Hinweise auf stumpfe oder scharfe Gewalteinwirkung. Rettungskräfte hatten in den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonnabends versucht, den Jungen zu reanimieren - jedoch ohne Erfolg. Er verstarb noch vor Ort. Nach Angaben der Polizei befand sich der Jugendliche im Freien und war nicht allein unterwegs.

Zeugenaussagen deuten auf Drogenkonsum hin

Erste Zeugenaussagen hatten laut Polizei bereits auf einen möglichen Drogenkonsum hingewiesen. Hinweise auf die Ecstasy-Variante "Blue Punisher" gibt es laut Staatsanwaltschaft aber nicht. Diese besonders gefährliche Ecstasy-Variante war im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern für den Tod einer 13-Jährigen verantwortlich. Diese Pillen zeichnen sich durch ihr auffälliges Design aus, das an den gleichnamigen amerikanischen Comic-Helden angelehnt ist - oft in blauer Farbe und mit Totenkopf-Symbol. Weitere Jugendliche hatten damals mit Gesundheitsproblemen in Kliniken behandelt werden müssen, konnten diese jedoch wieder verlassen. Unabhängig von diesen Fällen wurden solche Pillen immer wieder in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt.

Gemeinde Zingst in tiefer Trauer

In der Gemeinde Zingst herrscht große Bestürzung über den Verlust. Bürgermeister Christian Zornow äußerte seine tiefe Trauer: "Wir sind alle zutiefst bestürzt, traurig und fassungslos, seit wir erfahren haben, dass ein 15-Jähriger aus unserer Mitte nach einem medizinischen Notfall verstorben ist." Die Gedanken der Gemeinde seien bei der Familie, den Freunden, Mitschülern und Lehrkräften des Verstorbenen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.10.2024 | 16:30 Uhr

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