Ein Wolf steht im Wald. © picture alliance Foto: Patrick Pleul
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AUDIO: Wölfe in MV: 59 Totfunde seit 1990 (1 Min)

Wölfe in MV: 59 Totfunde seit 1990

Stand: 23.07.2024 11:17 Uhr

In Deutschland und somit auch in Mecklenburg-Vorpommern breiten sich Wölfe immer weiter aus. Gleichzeitig werden auch immer mehr tote Tiere der streng geschützten Art registriert.

59 tote Wölfe - das ist die Bilanz für Mecklenburg-Vorpommern. Todesursache Nummer eins - ist - wie überall - der Verkehrsunfall. Aber auch hierzulande wurden einige wenige Tiere illegal getötet, seit 1990 insgesamt zehn. Das geht aus Daten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf hervor. Die meisten derartigen Fälle gibt es im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Zwischen 2016 und 2022 wurden dort vier Wölfe illegal getötet. Etwa bei Horst, Woosmer und Bresegard. Mecklenburg-Vorpommern ist seit 2006 wieder Wolfsland. Die Art gilt noch immer als streng geschützt. Hierzlande leben nachweislich 18 Rudel, 3 Paare und 2 Einzelwölfe.

Illegale Wolfstötungen in MV

2022 - 1 Wolf bei Löcknitz - LK Vorpommern-Greifswald
2021 - 1 Wolf bei Plöwen - LK Vorpommern-Greifswald
1999 - 1 Wolf bei Ahlbeck - LK Vorpommern-Greifswald
2022 - 1 Wolf bei Bresegard - LK Ludwigslust-Parchim
2021 - 1 Wolf bei Trebs - LK Ludwigslust-Parchim
2016 - 1 Wolf bei Woosmer - LK Ludwigslust-Parchim
2021 - 1 Wolf bei Horst - LK Ludwigslust-Parchim
2019 - 1 Wolf bei Klein Schwiesow - LK Rostock
2020 - 1 Wolf bei Prützen - LK Rostock
2020 - 1 Wolf bei Dudendorf - LK Vorpommern-Rügen

Totfunde im Computertomografen untersucht

Bundesweit 1112 - so viele tote Wölfe wurden seit 1990 gefunden. Die meisten von ihnen in Brandenburg und Niedersachsen. In Deutschland ist die Zahl der tot aufgefundenen Wölfe mittlerweile so groß, dass nur noch jedes zweite Tier umfassend untersucht werden kann. Bis Anfang Mai wurde jeder Totfund im Computertomografen und auf dem Seziertisch untersucht, berichtet das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Berlin. Angesichts von mehr als hundert toten Wölfen pro Jahr ist das nicht mehr zu bewältigen. Kürzlich wurde im Leibniz-IZW der 1000. tote Wolf untersucht, eine Wölfin, die mit sechs Welpen trächtig war. Das verdeutlicht die erfolgreiche Fortpflanzung der Tiere, so Heribert Hofer, Direktor des Leibniz-IZW.

Straßenverkehr schränkt Wolfsbestand nicht massiv ein

Marie Neuwald, Referentin Wolf beim Naturschutzbund Nabu, betont, dass der Straßenverkehr zwar eine Gefahr darstelle, aber den Wolfsbestand nicht massiv einschränke. Andere Todesursachen wie Krankheiten und Auseinandersetzungen mit anderen Wölfen tauchen im Totfund-Monitoring seltener auf, da diese Tiere meist nicht gefunden werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.07.2024 | 11:00 Uhr

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