Wetter und Schädlinge machen dem Wald in MV zu schaffen

Stand: 12.01.2024 12:46 Uhr

Die aktuelle Waldzustandserfassung in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass sich der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden im Vergleich zum Vorjahr nur leicht verringert hat. Das Gesamtbild bleibt daher besorgniserregend.

Der Gesundheitszustand der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern ist trotz Verringerung des Anteils von Bäumen mit deutlichen Schäden weiterhin äußerst bedenklich. Das belege die aktuelle Waldzustandserfassung, heißt es in einer Mitteilung von Forstminister Till Backhaus (SPD). Demnach habe sich der Anteil von Bäumen mit deutlichen Schäden, also mit mehr als 25 Prozent Nadel- oder Blattverlust, von 26 Prozent im Jahr 2022 nur auf 23 Prozent im Jahr 2023 verringert.

Borkenkäfer vermehrt sich rapide

Als die im Nordosten am weitesten verbreitete Baumart bestimmt die Kiefer den Angaben zufolge wesentlich das Ergebnis der Erhebung. Ihr mittlerer Nadelverlust betrage 22,4 Prozent, das entspreche nahezu dem Vorjahreswert. Die Fichte als Flachwurzler sei besonders durch die lang anhaltende warm-trockene Witterung betroffen. Diese Schwächung habe in Verbindung mit günstigen Bedingungen für eine Massenvermehrung diverser Borkenkäferarten zu einer erhöhten Sterblichkeit geführt.

Eichen sind stark angefressen

Bei der Eiche sei erstmals seit drei Jahren eine Zunahme der mittleren Kronenverlichtung zu beobachten. Der mittlere Blattverlust liege bei 23,4 Prozent. Der schlechte Kronenzustand der Eichen sei im Wesentlichen auf verstärkten Blattfraß zurückzuführen. Zudem sei der Regenerationstrieb der Bäume nicht selten von Eichenmehltau befallen. Die Buche sei vitaler als 2022, was an dem eher geringen Fruchtbehang im Jahr 2023 liegen könnte. Ihr mittlerer Blattverlust habe 2023 bei 20,4 Prozent gelegen.

Aufgeweichte Waldböden bergen Gefahren

Eine entscheidende Rolle bei der Waldentwicklung spielt selbstverständlich das Wetter. Das Frühjahr sei sehr warm und vor allem in den nördlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns zu trocken gewesen. Der Sommer sei zu warm und zu nass ausgefallen. Darauf seien ein stürmischer und regenreicher Herbst und Winter gefolgt. Durch die niederschlagsreichen Monate habe sich in den meisten Regionen das Grundwasser mittlerweile wieder aufgefüllt. Doch auch das hat einen Nachteil, wie Backhaus sagte: "Die Niederschläge haben die Waldböden stark aufgeweicht und damit sind selbst tiefwurzelnde Laubbäume nicht mehr standfest und können schneller umstürzen."

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Nordmagazin | 12.01.2024 | 19:30 Uhr

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