Warnemünde: Scholz beobachtet Marine-Manöver

Stand: 05.06.2023 17:00 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Rostock-Warnemünde gekommen, um sich ein Bild von der Deutschen Marine zu machen. Überraschend wurde dabei ein unangekündigtes Manöver der russischen Flotte in der Ostsee zum Thema.

Bundeskanzler Scholz macht sich heute erstmals ein umfassendes Bild von den Fähigkeiten der Deutschen Marine. Nach dem Besuch des Deutschen Marinekommandos traf sich Scholz mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack. Mit einem Hubschrauber vom Typ "Sea King" wurde Scholz auf die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" geflogen. Von dort verfolgte er ein Manöver, an dem Kriegsschiffe aus Spanien und Portugal sowie Eurofighter- und Tornado-Kampfjets der Luftwaffe beteiligt waren. Zudem war auch ein U-Boot, eine Korvette und ein Minenjagdboot der Bundeswehr im Einsatz.

Weitere Informationen
Grafik zum Neubau des Marine Operation Centers in Rostock: Mehrstöckiger Neubau und umliegende Gebäude von oben. © Bastmann und Zavracky Foto: Bastmann und Zavracky

Die Rolle des Standortes Rostock für die Deutsche Marine

Maritime Operation Center in der Hanse-Kaserne, Marinestützpunkt Warnemünde und Marinearsenal: In Rostock laufen alle Fäden der Deutschen Marine zusammen. mehr

Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" ist Flaggschiff der "Speerspitze"

Deutschland hat mit Jahresbeginn die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato übernommen, an der auch die Marine in der Ostsee beteiligt ist. Die "Mecklenburg-Vorpommern" ist derzeit das Flaggschiff der sogenannten Speerspitze des Militärbündnisses. Das 140 Meter lange Kriegsschiff mit einer Besatzung von mehr als 200 Soldaten fährt nach der Übung für den Kanzler weiter in Richtung Osten, wo sie in den nächsten Tagen an dem Manöver "Baltops" von 19 Nato-Staaten und Schweden teilnimmt. Es ist das größte Manöver von Nato-Staaten in der Ostsee. Rund 6.500 Soldaten sind insgesamt daran beteiligt.

Russische Flotte übt mit 40 Schiffen und 25 Kampfjets

Parallel zu den Übungen der Nato befinden sich 3.500 russische Soldaten, 40 Schiffe und 25 Kampfflugzeuge in der Ostsee. "Wir sind über das Manöver von russischer Seite nicht informiert worden", sagte Thorsten Marx, der Kommandeur der Marine-Kräfte der schnellen Nato-Eingreiftruppe. Die Nato sei von den aktuellen Handlungen jedoch nicht überrascht, da die Beobachtungen der vergangen Monate auf ein Manöver hingewiesen hätten. Zwischenfälle erwartet Admiral Marx aber nicht: "Die Ostsee ist groß genug. Wir treten non-konfrontativ und sehr transparent auf. Wir halten uns an internationale Regeln und Normen. Und das erwarten wir von der russischen Seite in der gleichen Art und Weise".

Scholz "sehr beeindruckt über die Leistung"

Seit 2012 werden die Einsätze der Deutschen Marine von deren Standort in der Hansestadt Rostock aus koordiniert, bestehend aus dem Maritime Operation Center in der Hanse-Kaserne, dem Marinestützpunkt Warnemünde und dem Marinearsenal. Fünf Korvetten und zwei Versorgungsschiffe sowie 500 Soldaten sind dort stationiert. Dem Marinekommando unterstehen zwei Einsatzflottillen und das Marinefliegerkommando. Nach dem Manöver zeigte sich Scholz "sehr beeindruckt über die Leistung, über die schwere Arbeit, die wir hier gesehen haben". Er werde alles dafür tun, dass auch die Marine gut ausgestattet werde und bekräftigte das Versprechen, dauerhaft zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben.

Weitere Informationen
Halle der Hansemesse in Rostock © imago/Margit Brettmann Foto: Margit Brettmann

UDT-Messe Rostock: Marine will Infrastruktur besser schützen

Bei der Messe geht es um den Unterwasserkampf. Die Marine sieht nach den Pipeline-Explosionen Handlungsbedarf. mehr

Susanne Ross (M), Bürgervorsteherin und Leiterin der Ratsversammlung der Kreisstadt Schleswig, tauft in Rostock Gehlsdorf das auf der Tassen-Werft gebaute neue Arbeitsboot der Marine auf den Namen "Schleswig". © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Tamsen-Werft Rostock: Neues Marine-Arbeitsboot getauft

"Schleswig" heißt das neue Marine-Arbeitsboot, das in Tangermünde gebaut und auf der Tamsen-Werft getauft wurde. mehr

Bei dichtem Nebel lief die "USS Porter" am Donnerstagmorgen im Roster Überseehafen ein. © NDR/Juliane Schultz

Zerstörer "USS Porter" macht im Rostocker Überseehafen fest

Der Besuch der “USS Porter” ist der zweite Hafenbesuch eines US-amerikanischen Marineschiffes in diesem Jahr. mehr

Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine. © dpa Foto: Stefan Sauer

Marineinspekteur: Maritime Infrastruktur besser schützen

In Rostock hat Vizeadmiral Kaack Vorschläge gemacht, wie potentielle Angreifer abgeschreckt werden könnten. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 05.06.2023 | 17:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?