Vor Rügen: 365.000 Glasaale in der Ostsee ausgesetzt
Mecklenburg-Vorpommern setzt nach eigenen Angaben seit zehn Jahren junge Aale in der Ostsee aus. Ziel ist es, den Bestand der gefährdeten Fischart zu sichern.
Fischerei-Fachleute der Landesämter in Mecklenburg-Vorpommern haben am Dienstag rund 110 Kilogramm junger Aale in der Ostsee vor Rügen ausgesetzt. Das entspreche schätzungsweise 365.000 Tieren, teilte das Landesumweltministerium mit.
Hoffnung, dass Aale in Atlantik aufbrechen
Die Glasaale werden im Großen Jasmunder und im Wieker Bodden (Landkreis Vorpommern-Rügen) ausgesetzt. Damit soll der Bestand der bedrohten Fischart gesichert werden. Im Großen Jasmunder Bodden werden die Tiere von Neuhof aus entlang des Ufers verteilt, im Wieker Bodden nördlich und südlich von Dranske. Umweltminister Till Backhaus (SPD) hofft, dass die Tiere dort bleiben und später als Blankaale zum Laichen in Richtung Sargassosee, einem Meeresgebiet im Atlantik östlich Floridas, aufbrechen.
Aale sollen wieder geangelt werden können
Das Land setzt nach eigenen Angaben seit zehn Jahren junge Aale in Küstengewässern entlang der Ostsee aus - insgesamt inzwischen rund zweieinhalb Millionen Exemplare. Neben Rügen gab es auch schon im Stettiner Haff und im Achterwasser bei Usedom ähnliche Maßnahmen. So soll mittelfristig die Freizeitfischerei von Aal wieder ermöglicht werden. Die Kosten für die Aktion am Dienstag von rund 34.000 Euro werden mit dem Verkauf von Angelerlaubnissen gedeckt.
Aale stammen aus Sargassosee
Alle Aale Europas und Amerikas stammen nach Angaben des Naturschutzbundes aus der mehr als 6.000 Meter tiefen Sargassosee. Von dort kommen die Aallarven, die zwei Jahre lang bis an Europas Küste wandern und dort in die Flüsse aufsteigen. Nach Jahren oder Jahrzehnten schwimmen sie zurück in die Sargassosee, um Eier zu legen.