Urteil in Schwerin: Hohe Haftstrafen nach schwerem Missbrauch
Ein Mann und seine Komplizinnen sind im Prozess um den vielfachen Missbrauch eines Mädchens vom Landgericht Schwerin verurteilt worden. Im Urteil sprach der Richter von einem "perfiden Lügensystem".
Ein 39-jähriger Mann aus Westmecklenburg, der über lange Zeit die Tochter einer Bekannten sexuell missbraucht hat, ist zu zehn Jahre Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Schwerin befand ihn am Freitag des schweren Kindesmissbrauchs, der Vergewaltigung und der Herstellung von Kinderpornografie für schuldig. Unterstützt wurde er dabei von der Mutter des zu Tatbeginn elfjährigen Kindes sowie seiner Ehefrau. Beide waren unmittelbar zuvor ebenfalls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Täter behauptete, die japanische Mafia wolle ihn töten
In der Urteilsbegründung sprach der Richter von einem "perfiden Lügensystem". Der Mann habe die Übergriffe gegenüber den Frauen mit der Bedrohung durch eine japanische Mafia-Organisation begründet. Diese wolle ihn töten, falls er keine Kinderpornografie liefere. Der Mann hatte nach der Verständigung auf einen Strafrahmen die Taten vor Gericht eingeräumt. Daher blieb dem Mädchen eine Vernehmung vor Gericht erspart.
Mutter des Kindes unterstützte die sexuellen Handlungen
Die Mutter des Kindes, die nach Überzeugung des Gerichts die fortwährenden Übergriffe unterstützte und dabei auch selbst aktiv wurde, soll für neun Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Die Frau des Täters erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten. Den Angaben zufolge soll das Mädchen zwischen Januar 2021 und Juli 2022 vielfach Opfer der Übergriffe gewesen sein. Im Rahmen des Prozesses wurden laut Gericht etwa 30 Fälle berücksichtigt.