Trotz des Regens im Sommer: Weiter Dürre in MV
Trotz des teilweise sehr nassen Sommers ist die Dürresituation in Mecklenburg-Vorpommern weiter angespannt. Über die Jahre hat sich ein Niederschlagsdefizit angesammelt, das nicht kompensiert werden konnte. Besonders betroffen ist der Wald.
Aus Daten des sogenannten "Dürremonitors" des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig geht hervor, dass die Trockenheit in Mecklenburg-Vorpommern nicht vorbei ist. Der Regen in diesem Jahr konnte das Niederschlagsdefizit, das sich über die vergangenen Jahre angesammelt hat, nicht kompensieren. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) erklärte bereits Mitte August, dass es in vielen Regionen des Landes eine schwere bis extreme Dürre gebe. Die Pegelstände seien seit Jahren immer wieder gesunken und würden nun neue Tiefstände erreichen.
Es braucht jedes Jahr mehr Niederschläge
Experten hoffen nun auf ein erneut feuchtes Winterhalbjahr. Klimaforscher sind sich einig, dass es jedes Jahr deutlich mehr Niederschläge geben müsste. Der Grund: Es wird immer wärmer und Pflanzen brauchen deshalb mehr Wasser.
Unterschiedliches Klima in Ost und West
Im Westen Deutschlands hat sich die Dürresituation hingegen deutlich verbessert. Auch das geht aus Daten des "Dürremonitors" hervor. Klimaforscher Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors, weiß, warum. Im Westen des Landes herrscht ein Atlantisches Klima. Im Osten gebe es hingegen ein Kontinentalklima und das sei ungünstiger.
Vor allem Wälder sind schwer betroffen
Marx betont außerdem, dass vor allem der Wald immer noch unter den trockenen Bedingungen leide. Niederschläge würden nicht in tiefe Wurzelregionen von zwei Metern kommen. Vor allem im Osten Deutschlands sei man von solchen Werten weit entfernt. "Da fehlt es an mehreren zusätzlichen Monatsniederschlägen, um die Bodendürre aufzulösen", so Marx. Die Grundwasserstände seien derzeit zwar höher als zum Dürrehöhepunkt 2018, für eine komplette Erholung des Waldes reiche das aber nicht aus, ist sich Marx sicher. In den vergangenen Jahren sind bundesweit mehr als 500.000 Hektar Wald durch Trockenheit verloren gegangen.