Trickbetrug: Zwei Frauen aus MV verlieren mehr als 72.000 Euro
Eine 86 Jahre alte Frau aus der Region Gelbensande und eine 62-jährige Frau aus der Nähe von Bützow sind Opfer von zwei unterschiedlichen Betrugsmaschen geworden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.
So verlor die 86-Jährige wegen eines sogenannten Schockanrufs am Mittwoch 28.000 Euro. Ein Anrufer, der sich als Polizist ausgab, habe der Frau erzählt, ihre Enkelin habe bei einem Unfall einen Fußgänger tödlich verletzt. Gegen eine Kaution von 28.000 Euro könnte die Enkelin aber aus der Haft entlassen werden. Das Geld solle ein "Beauftragter der Staatsanwaltschaft" bei ihr abholen.
Echte Enkelin telefonisch nicht erreichbar
Die Seniorin aus Gelbensande habe ihre echte Enkelin nicht telefonisch erreichen können und der Bote stand bereits innerhalb von zwei Stunden vor der Tür. Die Frau hatte so viel Geld zu Hause und übergab dies dem Boten. Erst später wurde klar, dass es sich um einen Betrug handelte.
44.000 Euro an Liebesbetrüger überwiesen
In einem anderen Betrugsfall hatte eine 62-jährige Frau seit November 2022 über soziale Medien Kontakt zu einem Mann, der sich als Mitglied der US-Armee im Auslandseinsatz ausgab. Er gab vor, nach dem Einsatz zu der Frau nach Mecklenburg-Vorpommern ziehen zu wollen, sei aber im Ausland verletzt worden.
Das ihm dafür zustehende Schmerzensgeld von etwa vier Millionen Euro wolle er ihr vorher schon zukommen lassen. Dafür seien Anzahlungen beim Zoll nötig, die die Frau in Raten auch überwies. Diese summierten sich bereits auf mehr als 44.000 Euro. Schließlich habe die 62-Jährige beim Zoll in Frankfurt am Main angerufen, um zu erfragen, woher sie die nötigen Unterlagen bekommen würde. Erst dann flog der Schwindel auf.
Polizei leitet Strafverfahren ein
Die Polizei warnte in dem Zusammenhang davor, Zahlungsaufforderungen über soziale Medien und Chats zu folgen. Die Kriminalpolizei hat Strafverfahren eingeleitet - wegen Betrugsverdachts.