Eine Hand hält ein Handy mit einem offenen Chatverlauf. © imagoimages Foto: Andrey Popov

Trickbetrug: Zwei Frauen aus MV verlieren mehr als 72.000 Euro

Stand: 02.02.2023 11:58 Uhr

Eine 86 Jahre alte Frau aus der Region Gelbensande und eine 62-jährige Frau aus der Nähe von Bützow sind Opfer von zwei unterschiedlichen Betrugsmaschen geworden. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit.

So verlor die 86-Jährige wegen eines sogenannten Schockanrufs am Mittwoch 28.000 Euro. Ein Anrufer, der sich als Polizist ausgab, habe der Frau erzählt, ihre Enkelin habe bei einem Unfall einen Fußgänger tödlich verletzt. Gegen eine Kaution von 28.000 Euro könnte die Enkelin aber aus der Haft entlassen werden. Das Geld solle ein "Beauftragter der Staatsanwaltschaft" bei ihr abholen.

Weitere Informationen
Eine Frau tippt auf einem Smartphone eine WhatsApp Nachricht. © dpa Foto: Karl-Josef Hildenbrand

WhatsApp-Betrüger erbeuten in MV mehr als 56.000 Euro

Im Osten von Mecklenburg-Vorpommerns gab es im Januar 88 Fälle - weitere in Grevesmühlen und Wittenburg. mehr

Echte Enkelin telefonisch nicht erreichbar

Die Seniorin aus Gelbensande habe ihre echte Enkelin nicht telefonisch erreichen können und der Bote stand bereits innerhalb von zwei Stunden vor der Tür. Die Frau hatte so viel Geld zu Hause und übergab dies dem Boten. Erst später wurde klar, dass es sich um einen Betrug handelte.

44.000 Euro an Liebesbetrüger überwiesen

In einem anderen Betrugsfall hatte eine 62-jährige Frau seit November 2022 über soziale Medien Kontakt zu einem Mann, der sich als Mitglied der US-Armee im Auslandseinsatz ausgab. Er gab vor, nach dem Einsatz zu der Frau nach Mecklenburg-Vorpommern ziehen zu wollen, sei aber im Ausland verletzt worden.

Das ihm dafür zustehende Schmerzensgeld von etwa vier Millionen Euro wolle er ihr vorher schon zukommen lassen. Dafür seien Anzahlungen beim Zoll nötig, die die Frau in Raten auch überwies. Diese summierten sich bereits auf mehr als 44.000 Euro. Schließlich habe die 62-Jährige beim Zoll in Frankfurt am Main angerufen, um zu erfragen, woher sie die nötigen Unterlagen bekommen würde. Erst dann flog der Schwindel auf.

Polizei leitet Strafverfahren ein

Die Polizei warnte in dem Zusammenhang davor, Zahlungsaufforderungen über soziale Medien und Chats zu folgen. Die Kriminalpolizei hat Strafverfahren eingeleitet - wegen Betrugsverdachts.

Weitere Informationen
Eine Hand tippt auf ein Smartphone.

Liebesbetrug im Chat: Immer mehr Fälle in Mecklenburg-Vorpommern

Betrugs-Masche "Love-Scam": Kriminelle gaukeln online die große Liebe vor und wollen Geld. Ein Opfer aus MV erzählt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.02.2023 | 11:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Eine als Schneekönigin geschminkte Frau blickt in die Kamera © picture-alliance | CHROMORANGE / Juliane Menzel Foto: CHROMORANGE / Juliane Menzel

NDR 1 Radio MV Weihnachtsgeschichte 2024: "Die Schneekönigin"

Am ersten Weihnachtstag sendet NDR 1 Radio MV traditionell eine Weihnachtsgeschichte: 2024 ist es "Die Schneekönigin". mehr