Toter Junge in Pragsdorf: Mordkommision erneut im Dorf unterwegs
Im Fall des gewaltsamen Tods eines sechsjährigen Jungen in Pragsdorf östlich von Neubrandenburg hat die Mordkommission erneut Einwohner des Dorfes befragt.
Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod eines Sechsjährigen in dem kleinen Dorf Pragsdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) haben Beamtinnen und Beamte der Mordkommission noch einmal an den Türen der Pragsdorfer geklingelt. Es gebe neue Ermittlungsansätze, "die mit weiteren Fragen überprüft oder verifiziert werden sollen", teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg mit. Details könnten dazu nicht veröffentlicht werden. Die Ermittler wollten von den Pragsdorfern auch Dinge erfahren, die sie bei den umfangreichen Befragungen kurz nach der Tat vielleicht nicht für wichtig erachtet oder vergessen hätten. Die Ermittler trafen etwa die Hälfte der Pragsdorfer an, wie eine Sprecherin sagte. Wer nicht zuhause war, bekam von der Polizei eine Mitteilung, wo er oder sie sich melden kann. Die Ermittler waren demnach zufrieden mit dem Einsatz und bedankten sich bei den Bewohnern für die Kooperation. Es gebe neue Hinweise, die nun ausgewertet werden müssen.
Messer in der Nähe des Fundortes entdeckt
Der Junge war am vergangenen Donnerstagabend im Dorf mit schweren Stichverletzungen im Oberkörper in einem Gebüsch in dem 580-Einwohner-Ort entdeckt worden, nachdem die Eltern ihn als vermisst gemeldet hatten. Er war nicht wie verabredet vom Bolzplatz nach Hause gekommen. Obwohl die Rettungskräfte versuchten, ihn zu reanimieren, wurde im Krankenhaus der Tod festgestellt. Am Tag danach fanden die Ermittler in der Nähe des Fundorts des Jungen ein Messer. Ob es sich um die Tatwaffe handelt, ist noch nicht geklärt. Die Obduktion ergab, dass der Junge an den Stichverletzungen gestorben war. Vorläufig ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des Totschlags.