Tierschützer schlagen Alarm: Zu viel Katzennachwuchs in MV
Das beliebteste Haustier der Deutschen ist die Katze. Doch vor allem die Freigänger sorgen gerade dafür, dass viele Tierheime in Mecklenburg-Vorpommern überfüllt sind. Auch in Greifswald stoßen die Tierschützer an ihre Grenzen.
In den Tierheimen in Mecklenburg-Vorpommern tummeln sich zur Zeit außergewöhnlich viele Katzen. Ein Grund dafür sei, dass dieses Jahr besonders viele Kätzchen geboren würden, heißt es vom Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes. Aufgrund des milden Winters hätten viele Katzen bereits im Februar erstmals Nachwuchs bekommen. Normalerweise werfen die Tiere nur zweimal pro Jahr - im Frühjahr und im Herbst.
Kastrationspflicht steht im Raum
Franziska Kraatz, die Vorsitzende des Greifswalder Tierschutzbundes, sieht aber noch ein weiteres Problem: "Es ist nach wie vor so, dass sehr viele Streuner unkastriert durch die Gegend laufen." Sie betont, dass zudem in ländlicheren Gebieten, viele Menschen ihre Hofkater nicht kastrieren ließen. Tierschützer fordern schon seit Jahren eine landesweite Kastrationspflicht und für diesen Weg spricht sich auch Franziska Kraatz aus. Eine Pflicht zur Kastration habe den Vorteil, dass die Halter der Tiere in die Verantwortung genommen werden könnten. Das Thema sei schon häufiger in vielen Gemeinden angestoßen worden, es sei aber ein langsamer Prozess, der bislang zu keinem Ergebnis geführt habe.
Kapazitäten für Katzen erschöpft
Beim Tierschutzbund in Greifswald habe sie dieses Jahr bereits über 40 Kastrationen durchführen lassen und es würden sicher noch viele folgen. Die genaue Anzahl hänge davon ab, wie viele Katzen im Herbst geboren würden, so Kraatz. Über das allgemeine Engagement der ehrenamtlichen Tierschützer sagt sie, dass man dieses Jahr bereits 125 Katzen aufgepäppelt habe und für sie ein neues Zuhause gesucht habe. Es könnten noch viel mehr Katzen Hilfe gebrauchen, doch in Greifswald fehle schlicht der Platz. Auch anderswo seien die Kapazitäten erschöpft, ergänzt die Tierschützerin.