CDU-Chef Peters löst mit Reaktion auf Messerangriff Empörung aus
Daniel Peters, der Vorsitzende der CDU in Mecklenburg-Vorpommern, hat mit einer Reaktion auf die Messerattacke in Schwerin Empörung ausgelöst. Peters hatte auf dem Portal "X" eine Verbindung zwischen einer Demonstration gegen die Migrationspolitik der CDU und dem Angriff vor einem Einkaufscenter gezogen.
Am frühen Mittwochvormittag, etwa 15 Stunden nach der Tat, veröffentlichte Peters einen kurzen Post auf "X": Der CDU-Fraktionschef bezog sich auf die rund 1.000 Demonstranten, die am Vorabend auf dem Schweriner Marktplatz vor allem gegen den Migrationskurs seiner Union und die gemeinsame Mehrheit mit der AfD demonstriert hatten. Der CDU-Fraktionschef schrieb, "während eine kleine Minderheit" gegen die CDU und ihr Recht demonstriere, im Parlament Anträge für mehr Sicherheit einzubringen, "wird ein Mörder gesucht, der in der Innenstadt einen Mann absticht". Für Peters ist dieses Verhalten eine "maximale Realtitätsverweigerung".
SPD-Abgeordnete: CDU ohne Nächstenliebe
Die Schweriner SPD-Landtagsabgeordnete Mandy Pfeifer, die am Abend an der Demonstration teilgenommen hatte, reagierte deutlich. Ein junger Mann sei gestorben, und alles was Peters einfalle, sei eine friedliche Demonstration für mehr Menschlichkeit zu diffamieren. "Nächstenliebe" - das Wort kenne die CDU offenbar nicht mehr. Es sei einfach "unanständig", "aus dem Tod des jungen Mannes politisches Kapital schlagen zu wollen ist einfach nur unredlich."
Linken-Landeschef: "Unanständig"
Ähnlich reagierte Linken-Landeschef Hennis Herbst: Ohne ein Wort des Mitgefühls mit dem Opfer instrumentalisiere Peters den tragischen Vorfall. Das sei unanständig, so Herbst. Jetzt seien die Sicherheitsbehörden gefordert, den Täter schnellstmöglich zu fassen und die Hintergründe zu ermitteln. Bei der Tat am Dienstagabend kam ein 17-Jähriger aus Afghanistan ums Leben. Laut Staatsanwaltschaft sollen sich Opfer und Täter gekannt haben. Nach dem Täter werde intensiv gefahndet.