Tariftreue: Landeseigene Unternehmen in MV im Fokus
Die Landesregierung hat den Beteiligungsbericht 2022/2023 vorgelegt. Dieser beleuchtet die Situation in landeseigenen Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns. Unterschiede bei Tariflöhnen und Geschlechterparität stehen im Mittelpunkt.
Ob Datenverarbeitungszentrum oder Museum, ob Hafen oder Theater - das Land ist an 70 Firmen und Einrichtungen in Mecklenburg-Voprommern beteiligt. Einige der Unternehmen bezahlen ihre Mitarbeitenden jedoch nicht nach Tarif oder in Anlehnung an einen Tarifvertrag, heißt es in einem Bericht der Landesregierung für die Jahre 2022 und 2023.
Tariflöhne nicht überall gewährleistet
In der Hälfte der 20 privatrechtlichen Mehrheitsbeteiligungen wird die Vergütung zwar an Tarifverträge angelehnt, allerdings nicht vollständig abgebildet. Es fehlen also teilweise Entgeltstufen und Jahressonderzahlungen werden nur auf freiwilliger Basis geleistet. Dies steht im Widerspruch zum Ziel des Tariftreuegesetzes, das gerechte Löhne für Mitarbeitende sichern soll. Auch die Löhne der Geschäftsführer landeseigener Firmen variieren stark. So verdient der Chef der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft jährlich 212.000 Euro, während der Geschäftsführer des Historisch-Technischen Museums Peenemünde mit 86.000 Euro deutlich darunter liegt.
Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert
Außerdem gebe es bei der Besetzung von Frauen in Führungspositionen noch Luft nach oben. In den Geschäftsführungen und Vorständen der Unternehmen mit Landesbeteiligung beträgt der Frauenanteil nur 24 Prozent. Immerhin habe er seit 2021 um zehn Prozentpunkte zugenommen. Insgesamt seien demnach die Aufsichtsgremien der Unternehmen mit Landesbeteiligung zu 42 Prozent weiblich besetzt.