Tarifverhandlungen im Einzelhandel: Mehr Geld für 50.000 Beschäftigte
Nach schwierigen Verhandlungen einigten sich die Gewerkschaft ver.di und der Handelsverband Nord in Güstrow auf einen neuen Tarif für Beschäftigte im Einzelhandel. Diese hatten sich seit etwa einem Jahr für mehr Lohn eingesetzt.
Für etwa 50.000 Beschäftigte im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommer gibt es stufenweise mehr Geld. Darauf haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Handelsverband Nord am Mittwoch in Güstrow geeinigt. Die Verhandlungen kommen damit nach rund einem Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss.
Ver.di: Geforderter Mindeststundenlohn quasi erreicht
Die Übereinkunft sieht vor, dass die Einzelhandelsbeschäftigten rückwirkend zum 1. Oktober vergangenen Jahres 5,3 Prozent mehr Lohn bekommen, ab Juli dieses Jahres 4,7 Prozent mehr und ab September 2025 weitere 40 Euro und 1,8 Prozent mehr im Monat. Eine Verkäuferin habe dann zum September 2025 brutto knapp 400 Euro mehr im Monat zur Verfügung. Damit werde der geforderte Mindeststundenlohn von 13,50 Euro quasi erreicht, so ver.di. Weiter werden die Auszubildendenvergütungen erhöht und die Arbeitgeber zahlen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro sowie eine höhere tarifliche Altersvorsorge. Diese soll von 300 Euro auf 420 Euro steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags wurde auf 36 Monate festgelegt.
Mehrere Streiks seit Verhandlungsabbruch
Ein halbes Jahr nach den abgebrochenen Verhandlungen im November 2023 wurden am Mittwoch in Güstrow die Gespräche in fünfter Runde wieder aufgenommen. Zwischenzeitlich hatten die Beschäftigten ihren Forderungen mehrfach mit Warnstreiks Nachdruck verliehen. Die Chancen für eine Einigung standen bereits zu Beginn der Wiederaufnahme der Verhandlungen gut, teilte ver.di im Vorfeld mit.