Sturm fegt über MV: Zahlreiche Schäden in Vorpommern
Ein Sturm in der Nacht zum Mittwoch hat vor allem im Osten von Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Schäden verursacht. In Kemnitz bei Greifswald hat eine Böe ein Hallendach auf etwa 400 Quadratmetern abgetragen.
Nach Angaben der Polizei wurden neben Teilen des Daches auch mehreren Sonarpanelen abgeweht. Diese landeten auf einem Nachbargrundstück und beschädigten dort ein Gebäude, einen Zaun und mehrere parkende Fahrzeuge. Auch zwei in der Lagerhalle abgestellte Wohnmobile wurden beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 500.000 Euro, der Eigentümer der Halle geht von einem Schaden in Millionenhöhe aus. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand.
NDR Wetterexperte Kreibohm spricht von Fallböe
Rund um Greifswald berichteten Menschen von einem möglichem Tornado. NDR Wetterexperte Stefan Kreibohm hält es jedoch eher für wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine sogenannte Fallböe gehandelt hat. In einer Schauerfront steige Luft auf, davor und dahinter komme sie wieder herunter, so Kreibohm. "Dabei wird der Höhenwind von etwa 110 km/h heruntergerissen und verursacht ein Schadensbild ähnlich dem eines Tornados." Darum werde beides oft miteinander verwechselt. Für einen Tornado typische Verwirbelungen seien für die Region aber nicht aufgezeichnet worden, erklärt der Wetterexperte.
Sturm sorgt für weitere Einsätze in Vorpommern
Laut Polizei kam es zu zahlreichen Einsätzen in Vorpommern. In Pasewalk wurde das Dach einer Garage vom Sturm abgedeckt. In Anklam ist ein Altkleidercontainer auf die Straße geweht worden. Zwischen Ferdinandshof und Blumenthal hat der Wind mehrere Bäume entwurzelt. In Binz auf der Insel Rügen wurde darüber hinaus ein Telefonmast vom Sturm erfasst. In Barth fielen Äste auf die Straße und beschädigten drei parkende Autos. In Gülitz an der Mecklenburgischen Seenplatte deckte der starke Wind das Dach eines Carports ab und schleuderte es auf die Straße.