Studie untersucht Auswanderer in Brasilien
Seit mehr als 16 Jahren untersuchen Forscher aus Greifswald in einem einmaligen Großprojekt die Gesundheit der Vorpommern. Bei der SHIP-Studie werden über einen langen Zeitraum 8.700 Menschen aus Vorpommern regelmäßig untersucht, um den Zusammenhang zwischen Risikofaktoren und Krankheiten besser zu verstehen. Bislang konzentrierten sich die Mediziner bei ihren Untersuchungen auf den Nordosten Deutschlands. Das wird sich nun ändern: Ein neues Untersuchungszentrum entsteht im Südwesten Brasiliens.
Wie entwickelt sich die Gesundheit von Auswanderern über Generationen?
Die 300.000-Einwohner-Stadt Blumenau im Bundesstaat Santa Catarina wurde 1850 von deutschen Einwanderern gegründet. Auch viele Pommern zog es dorthin. Zwischen 1840 und 1910 waren es rund 26.000, die eine neue Heimat in Brasilien fanden. Städtenamen wie Pomerode oder eben Blumenau künden noch heute davon. Die Greifswalder Forscher wollen diesen Umstand nun nutzen. In Blumenau sollen künftig rund 1.800 Brasilianer, deren Vorfahren aus Pommern stammen, nach dem Vorbild der Greifswalder Gesundheitsstudie untersucht werden, wie eine Sprecherin des Uniklinikums erklärte. Die Wissenschaftler der Universitätsmedizin wollen so erfahren, wie sich Menschen über Generationen entwickeln, wenn sie auf einen anderen Kontinent auswandern.
Erste Ergebnisse für 2014 erwartet
Die Ergebnisse aus Brasilien sollen später mit den deutschen Ergebnissen der Gesundheitsstudie verglichen werden. Erste Ergebnisse sollen Mitte des kommenden Jahres vorliegen. Zeitgleich zur ersten internationalen Gesundheitsstudie startet in Greifswald die vierte Untersuchungswelle der deutschen Variante.