VIDEO: Streiks in MV: Busse und Bahnen stehen in einigen Regionen still (3 Min)

Streiks in MV: Busse und Bahnen stehen in einigen Regionen still

Stand: 22.02.2024 10:04 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Fahrgäste in MV müssen sich auch heute auf Beeinträchtigungen einstellen.

Gestreikt wird in folgenden Unternehmen:

Alle haben Notfahrpläne organisiert. Generell geht es darum, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im ÖPNV in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern und zukunftsfähig zu machen. Zum Stand der Dinge sagte der Verhandlungsführer von ver.di Nord, Sascha Bähring: "Was uns die Arbeitgeber angeboten haben, reicht hinten und vorne nicht, um die Situation der Beschäftigten zu verbessern und eine Entlastung herbeizuführen. Die Arbeitgeber haben nunmehr die Chance, ein akzeptables Angebot vorzulegen."

Rostock und Umgebung: Stillstand bei RSAG und Rebus

In der Stadt und im Landkreis Rostock sind RSAG und Rebus betroffen. In Rostock fallen laut RSAG sämtliche Fahrten auf allen Straßenbahn- und Buslinien aus. Im Landkreis Rostock stehen ebenfalls alle Busse still, so Rebus. In der Regel sind werktags etwa 170 Busse im Verkehrsgebiet zwischen Gnoien, Graal-Müritz, Neubukow und Krakow am See unterwegs. Die S-Bahnen und Züge der Deutschen Bahn fahren dagegen. Die Regionalzüge von Wismar nach Tessin sowie von Bad Doberan nach Graal-Müritz verkehren wie üblich. Auch die Molli rollt zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan. Bei den Fähren der Weißen Flotte zwischen Warnemünde und Hohe Düne gibt es keine Ausfälle.

VIDEO: Holger Spiller - Busfahrer aus Überzeugung (3 Min)

Westmecklenburg: Busse von Nahbus und VLP bleiben im Depot

Auch in Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg werden die Busfahrer erneut streiken. Am Mittwoch um 3 Uhr hat der Streik begonnen. Laut ver.di sollen die Busse von Nahbus und der VLP bis heute um 23:59 Uhr im Depot bleiben. Die Gewerkschaft möchte den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen um den Manteltarifvertrag erhöhen. Dabei geht es nicht ausschließlich ums Geld, sondern auch um mehr Urlaubstage, eine maximale Schichtlänge von zehn Stunden und Mindestruhezeiten von zwölf Stunden. Ursprünglich waren für Mittwoch Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geplant - der kommunale Arbeitgeberverband sagte diese nach der Streikankündigung aber wieder ab.

Greifswald: Stadtverkehr und besonders Schulbusse betroffen

In Greifswald und Stralsund fallen wegen des Warnstreiks voraussichtlich sämtliche Fahrten der Stadtbusse aus. Betroffen davon sind vor allem Schülerinnen und Schüler, da es hier keine extra Schulbusse gibt. Wer keine Möglichkeit hat, die Schule zu erreichen, gilt an diesen Tagen als entschuldigt. Das Bildungsministerium teilte mit, dass jede Schule den Unterricht abhängig von den Beeinträchtigungen in eigener Verantwortung regeln müsse. Die Buslinien auf dem Land werden angeblich bedient.

Kritik vom Landeselternrat

Der Landeselternrat hat den Zeitpunkt der Streiks im ÖPNV kritisiert. Die Organisation hätte es nach eigenen Angaben besser gefunden, wenn ver.di den Ausstand in den Ferien durchgeführt hätte. Die Schülerinnen und Schüler bräuchten derzeit jede Unterrichtsstunde. Zwar gelten Kinder und Jugendliche, die wegen des Streiks nicht in die Schule kommen, als entschuldigt. Das hieße aber nicht Freizeit, sondern es müssen dann Aufgaben zu Hause erledigt werden, so der Landeselternrat.

Forderungen auf Kundgebungen bekräftigt

Am Mittwochmittag bekräftigten die Beschäftigten auf Kundgebungen in Schwerin und Rostock ihre Forderungen. Allein in der Landeshauptstadt versammelten sich laut Polizei etwa 150 Teilnehmer aus dem ganzen Land vor der Staatskanzlei. Sie forderten sieben Tage mehr Urlaub und eine Begrenzung der Schichtlänge auf zehn Stunden. Auch sollen die Dienstzeiten zwischen den Schichten mindestens zwölf Stunden betragen. Die Arbeitgeber äußerten sich wertschätzend gegenüber den Angestellten, bewerteten aber die Forderung nach sieben zusätzlichen Urlaubstagen als zu hoch.

In diesen Regionen fährt der Nahverkehr

Der Nahverkehr in Schwerin streikt übrigens nicht, da es dort erst im vergangenen Jahr eine Tarifeinigung gegeben hatte. Auch der Nahverkehr in Neubrandenburg macht nicht mit, dort gilt ein anderer Tarifvertrag für die Beschäftigten. Ebenfalls nicht an dem Streik beteiligt ist der Nahverkehr in Vorpommern-Greifswald und in der Mecklenburgischen Seenplatte.


21.02.2024 17:49 Uhr

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version haben wir von 200 Teilnehmern vor der Staatskanzlei gesprochen. Dies haben wir nach Polizeiangaben korrigiert.

 

Weitere Informationen
Schulkinder mit Ranzen auf dem Rücken fahren Fahrrad. © picture alliance / dpa Foto: Ralf Hirschberger

Schulstart in MV mit Hindernissen: Zwei Tage Streik im ÖPNV

An zwei Tagen in der ersten Schulwoche nach den Winterferien fällt der Nahverkehr in großen Teilen des Landes aus. mehr

Der Schatten eines Teilnehmers am Warnstreik fällt auf eine Fahne der Gewerkschaft Verdi. © picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Streiks im Nahverkehr: Tarifgespräche in MV abgesagt

Nachdem die Gewerkschaft ver.di Streiks für nächste Woche angekündigt hatte, haben die Arbeitgeber nun den nächsten Verhandlungstermin abgesagt. mehr

Der Schatten eines Teilnehmers am Warnstreik fällt auf eine Fahne der Gewerkschaft Verdi. © picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Massive Behinderungen: Streik beim Nahverkehr in MV

Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zu dem angekündigten Warnstreik am Freitag zusammengefasst. mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 21.02.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?