Streiks im Nahverkehr: Tarifgespräche in MV abgesagt
In den Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommerns haben sich die Fronten verhärtet. Nachdem die Gewerkschaft ver.di Streiks für nächste Woche angekündigt hatte, haben die Arbeitgeber nun den nächsten Verhandlungstermin abgesagt.
Am kommenden Mittwoch wollten die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband eigentlich weiterverhandeln. Nun soll Mittwoch und Donnerstag aber auch im Bus- und Straßenbahnverkehr gestreikt werden - und zwar in Stadt und Landkreis Rostock, in Greifswald, in Ludwigslust-Parchim und in Nordwestmecklenburg. Der Arbeitgeberverband nahm dies zum Anlass, die Gespräche abzusagen.
Ver.di: Absage "völlig unverständlich"
Der Verband wertete den Aufruf zum Streik als Zeichen fehlenden Verhandlungswillens. "Einen Warnstreik für einen Zeitpunkt nach der Tarifverhandlung am 21. Februar auszurufen, ist ein Novum und belegt eindeutig, dass ver.di nicht gewillt ist, ernsthafte Tarifverhandlungen am 21. Februar zu führen", begründete Verbandsgeschäftsführerin Carola Freier die Absage. Ein ver.di-Sprecher sagte am Freitag, die Absage der Verhandlungen sei "völlig unverständlich" für die Gewerkschaft.
Mehr Urlaub, Mindestruhezeiten und Samstagszuschläge
Nun wollen die Parteien Anfang März weiterverhandeln - unter anderem über mehr Urlaub, Ruhezeiten und Samstagszuschläge für die Beschäftigten im Öffentlichen Nahverkehr. Zu den Kernforderungen für den neuen Manteltarifvertrag gehören sieben Tage mehr Urlaub, eine Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden, Mindestruhezeiten von zwölf Stunden und Samstagszuschläge von 30 Prozent. Über die Tarifverträge für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr wird derzeit mit Ausnahme von Bayern in allen anderen Bundesländern verhandelt. In Nordrhein-Westfalen kam am Donnerstag nach einem Warnstreikaufruf von Ver.di in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben der Nahverkehr weitgehend zum Erliegen.