Eine Absperrung der Polizei im Stralsunder Stadtteil Knieper West © Mathias Marius Krüger Foto: Mathias Marius Krüger
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AUDIO: Stralsund: Haftantrag nach Angriff mit "säurehaltiger Substanz" (3 Min)

Stralsund: Haftantrag nach Angriff mit "säurehaltiger Substanz"

Stand: 12.09.2024 15:14 Uhr

In Stralsund ist in der Nacht zum Donnerstag bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern ein 34-jähriger Syrer schwer mit einer säurehaltigen Substanz verletzt worden. Am Vormittag wurde ein 42-jähriger deutscher Tatverdächtiger festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Mordes gestellt.

Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in der Nacht zu Donnerstag im Stralsunder Stadtteil Knieper West wurde am Vormittag ein Tatverdächtiger festgenommen. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf NDR Anfrage mit. Es handelt sich laut Polizei um einen 42-jährigen Deutschen, der einen 34-jähriger Syrer laut Polizei mit einer "säurehaltigen Substanz" übergossen habe. Das Opfer werde derzeit mit schweren Verletzungen im Krankenhaus behandelt, schwebe aber nicht in Lebensgefahr. Am frühen Morgen war er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Lübeck geflogen worden.

Staatsanwaltschaft: Ausländerfeindliches Motiv nicht ausgeschlossen

Der 34-Jährige wurde bei dem Vorfall so massiv attackiert, dass die Polizei in der Nacht zunächst von einem lebensbedrohlichen Zustand ausging. Ersten Ermittlungen zufolge sollen sich beide Männer gekannt und in unmittelbarer Nachbarschaft gelebt haben. Dem Streit zwischen den beiden Männern sollen schon längere Differenzen vorausgegangen sein. Ein ausländerfeindliches Motiv schließt die Staatsanwaltschaft nach gegenwärtigem Stand nicht aus. Weder Opfer noch Tatverdächtiger konnten bislang vernommen werden, so der Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft, Martin Cloppenburg. Auch der 42-jährige mutmaßliche Angreifer werde derzeit medizinisch betreut. Die Staatsanwaltschaft Stralsund stellte am Donnerstagnachmittag einen Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Das Amtsgericht Stralsund soll am Freitag über den Haftantrag entscheiden.

Gefahrenzug der Feuerwehr im Einsatz

Unter den 55 Einsatzkräften der Feuerwehr, die am Morgen im Einsatz waren, war auch ein Gefahrenzug. In sozialen Medien kursierten Fotos von Einsatzkräften in Spezialanzügen, die Spekulationen nährten, dass der Angriff mit Schwefelsäure erfolgt sei. Die Feuerwehr vor Ort konnte dies aber noch nicht bestätigen. Die Polizei teilte am Vormittag aber mit, dass ein Angriff mit einer "säurehaltigen Substanz" erfolgt sei.

Motiv der Tat noch unklar

Der Tatort war demnach am Vormittag weiträumig abgesperrt. An dem Einsatz waren ein Hubschrauber, die Feuerwehr und Rettungshunde beteiligt. Zu einem möglichen Motiv machten die Ermittler bislang keine Angaben. Für die Bevölkerung soll zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung bestanden haben.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.09.2024 | 16:00 Uhr

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Landkreis Vorpommern-Rügen

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