Stockende Verkehrswende: Streckenausbau Berlin-Rügen verzögert sich

Stand: 02.05.2024 10:56 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) versprach im Sommer 2023 für den Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Binz 500-Millionen-Euro als Gegenleistung für den Bau des LNG-Terminals auf der Insel Rügen. Das Terminal ist nun genehmigt, der Bahnausbau stockt.

Unterstützung für die Genehmigung des LNG-Terminals Mukran auf Rügen gegen die Freigabe des Bahnausbaus der Strecke Berlin-Pasewalk- Binz: Einen Tag vor der entscheidenden Sitzung des Bundestages zur Aufnahme des Hafens Sassnitz in das LNG-Beschleunigungsgesetz versprach Habeck 500 Millionen Euro vom Bund für den Ausbau, allerdings lässt das Geld bislang auf sich warten.

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Das Bahngelände Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer

Bahnstrecke Berlin - Rügen soll modernisiert werden

Dem Ostbeauftragten Carsten Schneider zufolge besteht eine klare Erwartungshaltung der Bundesregierung gegenüber der Bahn. mehr

Verzögerung beim Bahnausbau gefährdet Ziele der Verkehrswende

Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Binz

Die Strecke Berlin-Sassnitz-Binz, die sogenannte Vorpommern-Magistrale, soll nach dieser Planung zwischen Berlin und Stralsund für eine Geschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde ausgebaut werden, auf Rügen soll der Ausbau weitergehen. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), versprach im Oktober eine Fahrzeitverkürzung von einer knappen halben Stunde zwischen Berlin und Rügen. Schneller aus der Hauptstadt an die Küste - davon würden in Vorpommern neben dem Tourismus auch die bislang schlecht angebundenen ländlichen Regionen profitieren.

Die sogenannte Vorpommernmagistrale gehört nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Schwerin zu den Planungen, die aufgrund des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichtes noch nicht begonnen wurden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern sei in Sorge angesichts der Verzögerungen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) versprach, weiterhin darauf zu drängen, dass die in Aussicht gestellten Mittel auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Verzögerungen bei Projekten wie diesen gefährdeten die Ziele der Verkehrswende.

Bund setzt Priorität auf Sanierung des Bahnnetzes

Das Bundesverkehrsministerium setzt eigenen Angaben zufolge inzwischen die Priorität auf die Sanierung des jahrzehntelang vernachlässigten Bahn-Kernnetzes. Dennoch halte der Bund, so heißt es aus Berlin, "grundsätzlich unverändert" an Neu- und Ausbauvorhaben fest. Zu diesen gehört die "Vorpommernmagistrale", die ausgebaut werden soll.

Vorpommern-Staatssekretär: "Ich gehe davon aus, dass ein Ministerwort gilt"

Vorpommern-Staatssekretär Heiko Miraß (SPD) findet klare Worte: "Ich gehe davon aus, dass ein Ministerwort gilt". Dass der Bund gerade Schwierigkeiten habe, Projekte zu finanzieren, sei allen klar, aber "wenn man klug priorisiert", sei gerade dieses Projekt voranzutreiben, so Miraß. "Wenn man dafür gesorgt hat, mit dem Ausbau der LNG-Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern die Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland sicherzustellen, wenn man damit Solidarität mit dem kompletten Bundesgebiet an den Tag gelegt hat, dann kann man auch erwarten, dass - umgekehrt - wichtige Verkehrsprojekte bei uns in Vorpommern auch genauso intensiv begleitet werden." Miraß erwartet, dass der Bund jetzt ohne Zögern an die Umsetzung geht.


29.04.2024 15:43 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels war die Rede von einem Kredit. Richtig ist, dass es sich um eine Investition des Bundes handelt. Wir haben den entsprechenden Absatz angepasst.


02.05.2024 10:25 Uhr

Hinweis der Redaktion: In einer vorherigen Version des Artikels war die Rede vom Ausbau zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke. Dem ist nicht so. Wir haben den entspechenden Absatz angepasst.

 

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.04.2024 | 17:40 Uhr

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