Würfel mit der Aufschrift "Steuern" liegen auf Geldmünzen. © fotolia.com Foto: Marco2811

Steuereinnahmen bleiben in MV hinter Erwartungen zurück

Stand: 17.05.2024 15:54 Uhr

Die Steuereinnahmen bleiben in Mecklenburg-Vorpommern hinter den Erwartungen zurück. Laut der jüngsten Steuerschätzung muss die Landesregierung in diesem Jahr noch knapp 100 Millionen Euro einsparen.

Die schwache Wirtschaftsentwicklung in Deutschland reißt auch Löcher in den Landesetat Mecklenburg-Vorpommerns. Wie Finanzminister Heiko Geue (SPD) mitteilte, muss das Land für dieses Jahr mit 96 Millionen Euro weniger an Steuereinnahmen auskommen als bisher angenommen. Statt 8,1 Milliarden werden es nur 8,0 Milliarden Euro sein. Im kommenden Jahr bleiben die Einnahmen um 150 Millionen Euro hinter den bislang eingeplanten Einnahmen zurück. Demnach werden es statt 8,45 Milliarden nur 8,3 Milliarden Euro sein. Das habe die jüngste Steuerschätzung ergeben, so Geue.

Minister: Große Herausforderung

"Darauf müssen wir jetzt umsichtig reagieren. Die haushaltspolitischen Konsequenzen werden wir zeitnah in der Landesregierung beraten", sagte der Finanzminister, ohne bereits Bereiche zu nennen, in denen gespart werden muss. Die neue Steuerschätzung stelle die Regierung vor große Herausforderungen, räumte der Minister ein. Im Dezember hatte der Landtag für die beiden Jahre Ausgaben von jeweils mehr als elf Milliarden Euro beschlossen. Zur Deckung der Ausgaben dienen neben Steuern und Bundeszuweisungen sogenannte übrige laufende Einnahmen, Investitionseinnahmen und Rücklagen.

FDP mahnt Verzicht auf kostspielige Projekte an

Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, René Domke, ermahnte die Regierungsparteien SPD und Linke, ihre Ausgabenpolitik zu überdenken. "Angesichts der aktuellen Steuerschätzung sind lieb gewonnene Projekte und kostspielige Vorhaben der rot-roten Landesregierung wohl nicht mehr umsetzbar", sagte er. Domke warf der Landesregierung vor, die Wirtschaftskraft des Landes nicht gestärkt, sondern durch Eingriffe - wie zum Beispiel kompliziertere Vergaberegelungen - geschwächt zu haben. "Alles, was Wachstum hätte schaffen können, wurde ideologiegetrieben weggewischt", konstatierte der Oppositionspolitiker. Nach Ansicht der CDU treffen die Steuerausfälle die Landesregierung komplett unvorbereitet.

Weitere Informationen
Die Abgeordneten im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern wählen im Plenarsaal ein neues Mitglied des Landesverfassungsgerichts. © dpa Foto: Jens Büttner

Nach Mammutsitzung: Landtag beschließt Doppelhaushalt

Zwölf Stunden wurde über den Etat 2024/25 verhandelt. Ergebnis: Das Land will keine neuen Schulden machen, aber Rücklagen in Anspruch nehmen. mehr

Finanzminister Heiko Geue (SPD) © Bernd Wüstneck/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Bernd Wüstneck/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Finanzminister Geue hält an Schuldenbremse fest

Der SPD-Politiker geht auf Distanz zu Ministerpräsidentin Schwesig und verlangt Ausgabendisziplin. mehr

Ein Stempel mit der Aufschrift Corona-Hilfe. © picture alliance / Eibner-Pressefoto Foto: Weber/Eibner-Pressefoto

Nach dem Haushaltsurteil: Rot-Rot macht Corona-Schutzfonds dicht

Die Landesregierung zieht Konsequenzen aus dem Urteil des Verfassungsgerichts und schließt den MV-Corona-Schutzfonds. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 17.05.2024 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Die rot-rote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern muss ein Haushaltsloch von gut 800 Millionen Euro stopfen. (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Haushaltsdefizit: MV muss eiserne Reserve anzapfen

Rot-Rot will die Finanzlöcher mit Kürzungen und Einsparungen schließen. Der geplante Nachtragshaushalt soll für die Bürger keine Belastungen bringen. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?