"Startchancen": Bundesbildungsministerin an Neubrandenburger Schule
Am Donnerstag hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Regionalschule Lindetal in Neubrandenburg besucht, die sich am Startchancen-Programm von Bund und Ländern beteiligt. Damit sollen benachteiligte Schulen gefördert werden.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat am Donnerstag gemeinsam mit der Landesbildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) die Regionalschule Lindetal in Neubrandenburg besucht. Die Schule ist eine von mehr als 2.100 Bildungsstätten bundesweit, die sich am Startchancen-Programm des Bundes beteiligen. Denn dorthin gingen viele Kinder aus einkommensschwache Familien, auch der Anteil an Migranten sei hoch, so das Bildungsministerium.
Programm strebt Chancengleichheit an
Studien zufolge hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern stark von deren Herkunft ab. Mit dem gemeinsam finanzierten Förderprogramm 'Startchancen' streben Bund und Länder nun mehr Chancengleichheit an. Die soziale Herkunft solle keine Rolle beim Zugang zu Bildung spielen. In Mecklenburg-Vorpommern sollen im Rahmen des Programms 72 benachteiligte Schulen gefördert werden, mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 34 Millionen Euro. Die Hälfte davon übernimmt der Bund.
Auswahl nach festgelegten Kriterien
Die Einordnung einer Schule als benachteiligt erfolgt auf der Grundlage von gemeinsam mit dem Bund festgelegten, "wissenschaftsgeleiteten" Kriterien, so das Bildungsministerium. Der Bund habe dabei die Benachteiligungsdimensionen "Armut" und "Migrationshintergrund" vorgegeben, da sie stark mit Bildungsteilhabe und Bildungserfolg zusammenhingen. Weitere Indikatoren sind demnach etwa der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit pädagogischem Förderbedarf oder das Vorhandensein besonderer (inklusiver) Lerngruppen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden auf Basis dieser Kriterien 42 Grundschulen, 19 Regionale Schulen und 11 berufliche Schulen für die Teilnahme am Programm ausgewählt.
Finanzierung für Projekte und Berufsorientierung
Oldenburg zufolge können mit der Förderung etwa die baulichen Bedingungen und die technische Ausstattung an Schulen verbessert oder auch Projekte zum Lesen sowie die Potenzialanalyse von Schülern finanziert werden werden. Auch eine Verbesserung der Berufsorientierung sei möglich. Zudem solle das Personal gestärkt werden, etwa mit der Einstellung zusätzlicher Fachkräfte wie Psychologen.
Kritik von Landeselternrat
Der Vorsitzende des Landeselternrates, Kay Czerwinski, spricht von einem Tropfen auf dem heißen Stein. Es müsse an allen Schulen in die Bildung investiert werden - und das langfristig. Denn über Dekaden hinweg hätten sich Misstände und Probleme entwickelt.