"Startchancen": Bundesbildungsministerin an Neubrandenburger Schule

Stand: 18.07.2024 12:00 Uhr

Am Donnerstag hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger die Regionalschule Lindetal in Neubrandenburg besucht, die sich am Startchancen-Programm von Bund und Ländern beteiligt. Damit sollen benachteiligte Schulen gefördert werden.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat am Donnerstag gemeinsam mit der Landesbildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) die Regionalschule Lindetal in Neubrandenburg besucht. Die Schule ist eine von mehr als 2.100 Bildungsstätten bundesweit, die sich am Startchancen-Programm des Bundes beteiligen. Denn dorthin gingen viele Kinder aus einkommensschwache Familien, auch der Anteil an Migranten sei hoch, so das Bildungsministerium.

Programm strebt Chancengleichheit an

Studien zufolge hängt in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern stark von deren Herkunft ab. Mit dem gemeinsam finanzierten Förderprogramm 'Startchancen' streben Bund und Länder nun mehr Chancengleichheit an. Die soziale Herkunft solle keine Rolle beim Zugang zu Bildung spielen. In Mecklenburg-Vorpommern sollen im Rahmen des Programms 72 benachteiligte Schulen gefördert werden, mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 34 Millionen Euro. Die Hälfte davon übernimmt der Bund.

Weitere Informationen
Abiturienten schreiben eine Abiturprüfung. © dpa-Bildfunk Foto: Armin Weigel

Schule 3.0: Wie die Bildung von morgen aussehen könnte

Es sind altbekannte Probleme wie Lehrkräftemangel und Digitalisierung, unter denen die Schulen in MV leiden. Einige gehen aber neue, kreative Wege. mehr

Auswahl nach festgelegten Kriterien

Die Einordnung einer Schule als benachteiligt erfolgt auf der Grundlage von gemeinsam mit dem Bund festgelegten, "wissenschaftsgeleiteten" Kriterien, so das Bildungsministerium. Der Bund habe dabei die Benachteiligungsdimensionen "Armut" und "Migrationshintergrund" vorgegeben, da sie stark mit Bildungsteilhabe und Bildungserfolg zusammenhingen. Weitere Indikatoren sind demnach etwa der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit pädagogischem Förderbedarf oder das Vorhandensein besonderer (inklusiver) Lerngruppen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden auf Basis dieser Kriterien 42 Grundschulen, 19 Regionale Schulen und 11 berufliche Schulen für die Teilnahme am Programm ausgewählt.

Finanzierung für Projekte und Berufsorientierung

Oldenburg zufolge können mit der Förderung etwa die baulichen Bedingungen und die technische Ausstattung an Schulen verbessert oder auch Projekte zum Lesen sowie die Potenzialanalyse von Schülern finanziert werden werden. Auch eine Verbesserung der Berufsorientierung sei möglich. Zudem solle das Personal gestärkt werden, etwa mit der Einstellung zusätzlicher Fachkräfte wie Psychologen.

Kritik von Landeselternrat

Der Vorsitzende des Landeselternrates, Kay Czerwinski, spricht von einem Tropfen auf dem heißen Stein. Es müsse an allen Schulen in die Bildung investiert werden - und das langfristig. Denn über Dekaden hinweg hätten sich Misstände und Probleme entwickelt.

Weitere Informationen
Ein Schüler meldet sich während des Unterrichts. © picture alliance/dpa Foto: Frank Rumpenhorst

"Startchancen"-Programm: 17 Millionen Euro für 72 Schulen in MV

Mit dem "Startchancen"-Programm soll die Lage von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen verbessert werden. In MV profitieren 72 Schulen. mehr

Das Ortseingangsschild von Neubukow im Landkreis Rostock. © NDR Foto: Jürn-Jakob Gericke

Neubukow: Regionale Schule braucht ein neues Dach

Feuchtigkeit gefährdet die Tragfähigkeit einer Fassade. Eine aufwändige Sanierung steht an. mehr

Drei Schülerinnen und Schüler eines Integrationskurses. © picture alliance/dpa Foto: Sophia Kembowski

Schule und Migration in MV: Wie sinnvoll sind Vorklassen?

Auch für ausländische Jugendliche ist ein guter Schulabschluss wegweisend. Viele lernen zunächst in separaten Klassen Deutsch. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.07.2024 | 11:17 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bildung

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Arztteam rollt Patient auf Klinikbett durch einen Krankenhausflur. © panthermedia Foto: spotmatikphoto

Schwesig: Wichtig, dass Krankenhausreform jetzt kommt

Die Reform sichere alle Krankenhausstandorte in Mecklenburg-Vorpommern, die großen wie auch die kleinen Häuser, so Schwesig. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern