Starker Anstieg in MV: Immer mehr Menschen mit Schlafstörungen
Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Mecklenburg-Vorpommern ist drastisch gestiegen. Das geht aus einer Analyse der Barmer Krankenkasse hervor. Ursachen und Folgen sind vielfältig.
Immer mehr Menschen in Deutschland haben Schlafstörungen. Das zeigen Zahlen einer Analyse der Barmer-Krankenkasse. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl von Menschen mit Schlafstörungen in den vergangenen zehn Jahren um rund 42 Prozent von 82.950 Betroffenen im Jahr 2013 auf rund 120.360 Betroffene im Jahr 2023 gestiegen. Das teilte die Barmer MV am Freitag in Schwerin mit.
Folgen von Schlafstörungen vielfältig und gravierend
Die Folgen mangelnden Schlafes können laut Krankenkasse "gravierend" sein. Sie reichten demzufolge von Konzentrationsschwierigkeiten über Reizbarkeit bis hin zu einem geschwächten Immunsystem, sagte Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Ursachen für Schlafstörungen können Marschall zufolge Stress, Angstzustände, unregelmäßige Schlafgewohnheiten, gesundheitliche Probleme oder die Nutzung elektronischer Geräte vor dem Einschlafen sein. Auch Schichtarbeitende haben häufig mit Schlafproblemen zu kämpfen. "Langfristig können schlaflose Nächte das Risiko für psychische Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen erhöhen. Eine gesunde Schlafhygiene, Stressbewältigung und gegebenenfalls medizinische Hilfe sind daher entscheidend, um möglichst gut und ruhig zu schlafen", erklärte die Medizinerin.
Besonders hoher Anstieg bei 30- bis 39-Jährigen
Nach Angaben von Marschall treten Schlafstörungen besonders bei Menschen im fortgeschrittenem Alter auf. Demnach kämpften 2023 etwa 12 Prozent der Menschen ab dem 60. Lebensjahr mit Schlafstörungen. Besonders hoch seien die Zunahmen allerdings in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen. Der Anteil der Betroffenen verdoppelte sich in dieser Altersgruppe von zwei auf vier Prozent. Eigenen Angaben zufolge hat die Barmer Krankenkasse mit rund 265.000 Versicherten einen Anteil von rund 17 Prozent aller gesetzlich Krankenversicherten im Nordosten.