35-Jähriger gesteht in Schwerin sexuellen Missbrauch seiner Töchter
Ein 35-Jähriger aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim hat vor dem Landgericht in Schwerin mehrere Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe auf seine beiden Töchter eingeräumt. Er soll mindestens sechseinhalb Jahre in Haft.
Seit Dienstag steht der Mann wegen des Vorwurfs der wiederholten Vergewaltigung und weiterer sexueller Übergriffe auf seine Töchter vor Gericht. Dem Landwirtschaftsarbeiter aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim wurden insgesamt 27 Taten zur Last gelegt. Am Mittwoch legte er nun ein Geständnis ab. Vorausgegangen war diesem ein Rechtsgespräch von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter. Für ein Geständnis war dem Angeklagten ein Strafmaß von maximal achteinhalb Jahren Haft zugesichert worden, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte. Laut Anklage sollen die Übergriffe begonnen haben, als die Kinder jeweils zehn bis elf Jahre alt waren - dies war im Falle der Älteren 2018 und bei der Jüngeren 2021.
Mädchen vertrauten sich der Mutter an
Der Vater soll seine Töchter in den meisten Fällen einzeln missbraucht und auch den Beischlaf vollzogen haben. Im April dieses Jahres vertrauten sich die beiden Mädchen ihrer Mutter und auch einer Schulsozialarbeiterin an. Daraufhin wurden das Jugendamt und das Childhood House in Schwerin, eine Schutzeinrichtung für junge Opfer von Gewalt, eingeschaltet und Anzeige bei der Polizei erstattet. Der Vater kam in Untersuchungshaft.
Töchtern bleiben Befragungen vor Gericht erspart
Nachdem die Anklage verlesen war, zogen sich das Gericht, die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung zu einem Rechtsgespräch zurück. In einem derartigen Gespräch wird versucht, gegen eine zugesicherte Straf-Obergrenze ein umfassendes Geständnis auszuhandeln. Im Falle des 35-jährigen Deutschen wurde dieses Ziel erreicht. Da der Mann die angeklagten Taten eingeräumt hat, bleiben den Töchtern Zeugenaussagen vor Gericht erspart. Der Prozess ist mit dem Geständnis allerdings noch nicht zu Ende. Im Oktober sollen Zeugen gehört werden, darunter auch die Mutter der Kinder. Das endgültige Urteil ist laut einem Gerichtssprecher frühestens Anfang November zu erwarten.