Rostock prüft potenzielle Flüchtlingsunterkünfte
Rostock braucht mehr Unterkünfte für Flüchtlinge. Die Stadtverwaltung hat nun neun Gebäude geprüft, ob sie dafür infrage kommen. Details hält sie unter Verschluss.
Auf der Suche nach weiteren Unterkünften für Flüchtlinge hat die Stadtverwaltung Rostocks mehrere Gebäude unter die Lupe genommen. Von neun überprüften Komplexen kommen drei für diesen Zweck infrage. Das hat die Stadtverwaltung dem Sozialausschuss der Rostocker Bürgerschaft mitgeteilt, wie dessen Vorsitzender Ralf Mucha (SPD) sagte. Für zwei weitere Gebäude ist die Prüfung demnach noch nicht abgeschlossen, vier erwiesen sich als ungeeignet.
In diesem Jahr bereits 530 Flüchtlinge zugewiesen
Wo sich die Gebäude befinden und wie viele Geflüchtete jeweils unterkommen könnten, habe die Stadtverwaltung nicht mitgeteilt, so Mucha. Laut den Informationen, die dem Sozialausschuss vorliegen, sind der Stadt Rostock in diesem Jahr bereits mehr als 530 Geflüchtete zugewiesen worden, die Stadt rechnet mit insgesamt 1.000 bis zum Jahresende. 2022 waren es insgesamt 415 Flüchtlinge. Außerdem leben rund 3.200 Menschen in der Stadt, die seit dem Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 aus der Ukraine nach Rostock gekommen sind. Die Suche nach geeigneten Unterkünften laufe weiter und sei mit der Überprüfung der neun Gebäude nicht abgeschlossen, so Mucha.
Im Gespräch: Eine Sporthalle und ein Wohnschiff
Die Stadtverwaltung hatte bereits im März Pläne für weitere Flüchtlingsunterkünfte präsentiert. Demnach sollten eine Sporthalle und ein Wohnschiff für die Unterbringung genutzt werden. Auch kündigte die Hansestadt an, ein neues Containerdorf errichten zu wollen. "Die Kommunen haben die Pflicht, Asylsuchende aufzunehmen, unterzubringen und zu integrieren. Über diese Pflicht wird nicht verhandelt werden", sagte Sozialsenator Steffen Bockhahn (parteilos) bei einer Informationsveranstaltung.
Kritik an der Notunterkunft Schmarl
Zuletzt hatte es in Rostock Kritik an der Notunterkunft für Geflüchtete im Stadtteil Schmarl gegeben. Der Verein "Rostock hilft" forderte, sie wegen angeblicher Mängel bei der Betreuung und der Versorgung der Flüchtlinge zu schließen.