Ausblick auf die Innenstadt von Rostock und die Warnow von der Aussichtsplattform der Petrikirche. © NDR Foto: Helmut Kuzina aus Wismar

Rostock muss in kommenden Jahren auf Rücklagen zurückgreifen

Stand: 31.10.2023 06:00 Uhr

Die Hansestadt Rostock muss in den kommenden Jahren zur Deckung ihrer Ausgaben erstmals auf ihre Rücklagen zugreifen. 2024 und 2025 sollen je 30 Millionen Euro aus den Ersparnissen entnommen werden.

Am Montag hat Rostocks Finanzsenator Chris von Wrycz Rekowski (SPD) den Etatentwurf der Hansestadt für die Jahre 2024 und 2025 vorgelegt. Darin ist die Entnahme von je 30 Millionen Euro jährlich aus den städtischen Ersparnissen vorgesehen. Die Bürgerschaft soll den Entwurf nun beraten und voraussichtlich im Januar beschließen.

Überschüsse bis 2025 weitgehend aufgebraucht

Rostock gehört zu den finanzsstärksten Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch wirke sich laut von Wrycz Rekowski die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung bei gleichzeitig hoher Inflation negativ auf die Stadtkasse aus. "Die Zeit der Haushaltsüberschüsse ist laut Planung leider vorerst vorbei. Wir werden dies nur vorübergehend durch Erspartes aus den Vorjahren kompensieren können und müssen daher den Gürtel enger schnallen", erklärte Finanzsenator. Die Überschüsse seien voraussichtlich bis Ende 2025 weitgehend aufgebraucht.

Sparkurs der Hansestadt: Infrastruktur und Verwaltung

Ausgabentreiber seien vor allem Sozialleistungen, die fast ein Viertel der kommunalen Aufwendungen ausmachten. Auch die Personalkosten in der Verwaltung würden wachsen, und das obwohl die Stadt zur Kostendämpfung auch einen leichten Stellenabbau in der Kernverwaltung plane. Außerdem wolle Rostock Investitionen zurückfahren. 2023 seien mit Blick auf die inzwischen abgesagte Bundesgartenschau unter anderem für Verkehrsanlagen, Mobilität und Projekte der Stadtentwicklung noch außergewöhnlich hohe 219 Millionen Euro eingeplant gewesen. Nun sollen in diesen Bereichen nur 125 Millionen Euro im Jahr 2024 und 192 Millionen Euro im Jahr 2025 ausgegeben werden.

Jährlich 30 Millionen aus Ersparnissen

Dem Plan zufolge steigen die Ausgaben der Hansestadt von 841 Millionen Euro in diesem Jahr auf 873 Millionen Euro im kommenden und 916 Millionen Euro im darauffolgenden Jahr. Zur Deckung sollen jeweils etwa 30 Millionen Euro aus den angesparten Rücklagen entnommen werden. Damit geht Rostock einen ähnlichen Weg wie die Landesregierung, die für den Doppeletat 2024/2025 ebenfalls auf die Ersparnisse aus Jahren wirtschaftlicher Hochkonjunktur zurückgreift.

Weitere Informationen
Gezeichneter Entwurf eines Theaterneubaus in grau/weiß/gelb gehalten. © Architekturbüro Hascher & Jehle/dpa

Teurer Theaterneubau in Rostock: CDU will Bürgerentscheid

Ob ein Bürgerentscheid beim Theaterneubau rechtlich zulässig ist, sei noch nicht abschließend geklärt, hieß es. mehr

Wellen schlagen an den Strand der Insel Rügen. Die Menschen an der Ostseeküste müssen sich auf eine schwere Sturmflut einstellen. © dpa Foto: Stefan Sauer

Nach der Ostsee-Sturmflut: Land kündigt Hilfen an

Allein Sand für sechs Millionen Euro weggespült: Die Sturmschäden an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns sind hoch. mehr

Seehafen Rostock © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild

Seehafen Rostock: Energiewende an der Kaikante

Von Kohle zu Wasserstoff: Der Podcast "Dorf Stadt Kreis" zeigt, wie der Warenumschlag sich an der Warnow wandelt. mehr

Eine Grafik zeigt einen Entwurf des Stadthafens in Rostock zur Bundesgartenschau 2025 mit einem neuen Landesmuseum (links), einer Fußgängerbrücke über die Warnow und einer Markthalle (rechts). © Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Rostock: Land sichert bei Millionenprojekten Unterstützung zu

In den kommenden zehn Jahren könnten mehr als 400 Millionen Euro investiert werden, erklärten Ministerpräsidentin Schwesig und Oberbürgermeisterin Kröger. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.10.2023 | 17:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Schild mit der Aufschrift "Queen Feindlichkeit stoppen" steht vor der Queer-Bar B 7 nach einem mutmaßlichen Brandanschlag. Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine bei queeren Menschen beliebte Bar ermittelt die Kriminalpolizei wegen schwerer Brandstiftung © dpa Bildfunk Foto: Jens Büttner

Nach Brandanschlag auf queere Bar: 1.500 Rostocker zeigen Solidarität

Das "b sieben" wurde innerhalb kurzer Zeit zweimal angegriffen. Politiker und Vereine zeigen sich erschüttert. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern