Rostock: Zu wenig Platz für Sport?
FC Hansa Rostock, HC Empor, Seawolves: Rostock ist die Sporthochburg des Landes. Neben den großen spielen dort auch rund 200 kleinere Vereine. Trotz anstehender Projekte, zum Beispiel am Kesselbornpark, fehlt es den Vereinen aber an Platz- und Hallenzeiten.
Rund 200 Sportvereine gibt es in Rostock - mit etwa 60.000 Mitgliedern. Aktuell hat die Hansestadt knapp 80 Sportstätten - und die sind in sehr unterschiedlichen Zuständen. Dieses Jahr hat Rostock fast 19 Millionen Euro Ausgaben für den Sport geplant. Das Geld fließt unter anderem in Sanierungen, aber auch in den Neubau von Sporthallen und Anlagen.
Hallenzeiten sind pures Gold
Unabhängig von der Größe des Vereins herrscht in einem Punkt Einigkeit: Es gibt zu wenig Platz für Sport in Rostock. Auf der Internetseite der Stadt können Vereine ihre Trainingszeiten buchen, allerdings ist kaum etwas frei. Wer einmal eine Halle reserviert hat, der gibt diese nicht mehr her. Das sorgt dafür, dass einige Zeiten vorsorglich blockiert werden, obwohl niemand vor Ort ist.
Schwimmhalle, Fiete-Reder-Halle, Kesselbornpark
Zu den wichtigsten Vorhaben zählen sowohl der Stadtsportbund als auch das Stadtsportamt den Bau einer neuen Schwimmhalle. Ursprünglich bestand die Idee, eine neue Schwimm- auch mit einer neuen Eishalle zu kombinieren. Hier hofft die Stadt darauf, noch in diesem Jahr konkrete Pläne vorlegen zu können.
Außerdem soll die Fiete-Reder-Halle in Marienehe für den HC Empor Rostock dauerhaft als Spielstätte dienen und langfristig saniert werden. Momentan stehe Empor in puncto Modernität nämlich sehr weit hinten an in Handballdeutschland, heißt es seitens der Geschäftsführung.
Ein weiteres Projekt: eine Sportstätte am Kesselbornpark - direkt neben dem Hauptbahnhof. Ob Sportarena oder Mehr-Felder-Halle, das muss noch geklärt werden. Sollte eine Sporthalle gebaut werden, kämen die Rostock Seawolves als Hauptnutzer in Frage.
Sportentwicklungsplan: Weichen für die Zukunft?
Die Stadt ermittelt aktuell in einer Bürgerumfrage, was sich die Rostockerinnen und Rostocker aus sportlicher Sicht für ihre Stadt wünschen - gleiches Vorgehen mit den Vereinen. Nach der Auswertung im Frühjahr 2024 soll ein sogenannter Sportentwicklungsplan für Rostock entstehen. Dieser könne die Leitplanken für die sportliche Zukunft Rostocks bilden, sodass Entscheidungen nicht aus einem Bauchgefühl heraus, sondern an den konkreten Zielen orientiert getroffen werden können - zum Beispiel, wenn es um die Förderung von Projekten geht.
Situation im Landkreis Rostock
Auch der Landkreis hat etwa 200 Sportvereine. Die Lage dort: extrem unterschiedlich. Gerade im Süden des Landkreises ist laut dem Geschäftsführer des Kreissportbundes Rostock, Eric Kerkow, die Infrastruktur nicht so gut ausgebaut und die Sportstätten sind schlecht zu erreichen. Insgesamt ist eine enge Zusammenarbeit der Gemeinden mit den Vereinen entscheidend, wenn es um die Entwicklung von Sportstätten geht. Auch der Landkreis überlegt, ähnlich wie die Stadt, einen Sportentwicklungsplan aufzustellen.
Wie Stadt und Landkreis ihre Vereine unterstützen wollen, wie konkret die Bauvorhaben sind und was die großen Vereine brauchen, um langfristig auf Profiniveau weiterspielen zu können - darum geht es in der neuen Podcast-Folge von Dorf Stadt Kreis. Zu hören in der NDR MV App oder in der ARD Audiothek.