Rostock: Trotz Seekanal-Vertiefung kein Platz für große Schiffe

Stand: 04.11.2024 17:38 Uhr

Zwei Jahre lang wurde der Rostocker Seekanal vertieft, damit größere Schiffe Rostock anlaufen können. Nun ist das Projekt offiziell abgeschlossen worden. Für große Schiffe fehlen aber noch die entsprechenden Liegeplätze.

In Rostock ist der vertiefte Seekanal am Montag offiziell an die Schifffahrt übergeben worden. Auf lange Sicht sollen damit größere Schiffe als bisher den Hafen anlaufen können. Die Vertiefung sei eine Grundlage des künftigen Erfolgs des Hafens und ein wichtiger Schritt auf seinem Weg zum Energiehafen, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) anlässlich der symbolischen Verkehrsfreigabe. Vor zwei Jahren hatten Spezialbagger damit begonnen, den Seekanal auf einer Länge von 16 Kilometern von weit draußen auf der Ostsee bis hinein in den Überseehafen auszubaggern. Die Fahrrinne ist nun zwei Meter tiefer und kann damit von Schiffen mit 15 Metern Tiefgang passiert werden.

Baggerarbeiten schneller und günstiger

Die Planungen für das Projekt hatten einen langen Vorlauf und starteten bereits 2009. Dabei war zunächst mit Kosten in Höhe von 130 Millionen Euro kalkuliert worden. Im Juni dieses Jahres - und damit früher als geplant - konnten die Baggerarbeiten abgeschlossen werden. Nach Angaben von Stefan Grammann, dem Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ostsee, kostete die Ausbaggerung mit 72 Millionen Euro auch weniger als geplant. Einerseits hatte das Amt höhere Energiekosten angesetzt. "Als zweites haben wir so mit mittelgroßen Geräten gerechnet, die uns angeboten werden. Angeboten bekommen haben wir aber sehr, sehr leistungsfähige große Geräte", so Grammann gegenüber dem NDR. Dadurch sei ein günstigerer Preis und eine höhere Geschwindigkeit zustande gekommen.

Tiefer Liegeplatz erst 2028 fertig

Bis aber das erste größere Schiff im Überseehafen anlegen kann, wird es noch dauern. Im Überseehafen gibt es keinen Liegeplatz mit der entsprechenden Wassertiefe. Ein Tiefwasserliegeplatz im Ölhafen wird laut Hafenbetreiber Rostock Port nicht vor 2028 fertig.

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Ein riesiger Bohrer mit vielen Zähnen auf einem Schiff. © Screenshot
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Vertiefung des Seekanals in Rostock kurz vor Fertigstellung

Acht Spezialschiffe arbeiten nach strengem Zeitplan, um den Seehafen für Schiffe mit bis zu 15 Metern Tiefgang fahrbar zu machen. 3 Min

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 04.11.2024 | 19:30 Uhr

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