Rostock: Neuer Beirat für die Hafenerweiterung
Ein neuer Beirat soll sich Gedanken machen, wie der Rostocker Hafen langfristig erweitert werden kann. Dabei soll er die Interessen der Wirtschaft und der Umwelt unter einen Hut bekommen.
Von der Rostocker Bürgerschaft in einen neuen Beirat gewählte Bürger und Experten sollen künftig die Stadtpolitiker bei der langfristigen Erweiterung des Hafens beraten. Nach Angaben der Stadtverwaltung sollen sie Wege finden, wie dabei die Interessen der Wirtschaft und der Umwelt am besten berücksichtigt werden. Laut dem Hafenbetreiber Rostock Port müsste der Hafen um die Hälfte auf rund 1.150 Hektar vergrößert werden, um den Flächenbedarf für den Umschlag und die Lagerung von Waren sowie die Ansiedelung neuer Industriebetriebe decken zu können. Spätestens 2030 soll dafür ein Flächennutzungsplan auf den Weg gebracht werden.
Moor könnte für Industrieflächen weichen
Auf Widerstand stößt bei den Umweltverbänden vor allem die Erweiterung im Nordosten des Überseehafens. Dort befindet sich umgeben von einem Naturmoor der Peezer Bach. Umweltschützer weisen darauf hin, dass Moore nicht nur wichtige schädliche Klimagase speichern, sondern auch eine bedeutende Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts spielen. Rostock Port und die Wirtschaftsverbände sind bislang aber nicht bereit, auf die Moorflächen für die Hafenerweiterung zu verzichten. Es gehe um bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze, heißt es.
Landesregierung will Moore wieder vernässen
Die rot-rote Landesregierung hat sich 2021 unterdessen zum Ziel gesetzt, möglichst viele entwässerte Moore in Mecklenburg-Vorpommern wieder zu vernässen. Sie gelten als eine der größten Quellen schädlichen Treibhausgases in Mecklenburg-Vorpommern.