Putgarten: Laut Gutachter könnte technischer Defekt Ursache sein
Nach der Explosion in einem Ferienhaus und dem folgenden Brand in Putgarten auf Rügen, könnte der Auslöser laut eines Gutachters ein technischer Defekt gewesen sein.
Nachdem das Technische Hilfswerk (THW) am Sonnabend Nachmittag die schwere Betondecke am Explosionsort zur Seite gehoben hat, war es Brandursachenermittlern möglich, die Reste des verbrannten Ferienhauses zu untersuchen. Einer der Ermittler geht zum jetzigen Zeitpunkt von einem technischen Defekt aus. Laut Polizeisprecherin wurden Gegenstände als Beweise sichergestellt, die aufwendig analysiert werden müssen. Zu klären gilt vor allem, ob die Bauteile an der Gasheizung in einem ordnungsgemäßen Zustand waren. Die Bürgermeisterin von Putgarten, Iris Möbius (CDU), zeigte sich am Vormittag erleichtert, dass wohl kein menschliches Versagen zur Explosion geführt hat.
„Es war eine riesige Hilfsbereitschaft sowohl innerhalb des Ortes, von den ansässigen Unternehmen sowie auch von außerhalb. Da ging es auch darum Unterkünfte bereitzustellen. Auch im Ort welche, die gesagt haben, hier besteht auch noch die Möglichkeit Leute unterzubringen. Und die ganze Versorgung, das war wie so ein Zahnrad, das ineinandergriff. Ja ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle, an die Einsatzkräfte und auch ein Sanitätszug war dagewesen. THW, die uns bei der Sicherung geholfen haben – ja allen Beteiligten ein großes, großes Dankeschön“
Der Explosionsort ist mittlerweile wieder freigegeben. Die Spurensicherung von Seiten der Polizei und Staatsanwaltschaft sind abgeschlossen. Damit können die Aufräumarbeiten in Putgarten beginnen. Wie lange das dauern wird, konnte auch Bürgermeisterin Iris Möbius noch nicht abschätzen.
Trümmer flogen mehrere Hundert Meter weit
Das Ferienhaus war am Freitagmorgen explodiert. Große Trümmerteile flogen mehrere Hundert Meter weit und beschädigten mindestens 13 Nachbarhäuser und mehrere Autos. Die Wucht der Explosion war noch in mehreren Kilometern Entfernung zu spüren, wie Anwohner sagten. Die Häuser in Putgarten haben zum größten Teil mit Schilf gedeckte Dächer, die besonders brandgefährdet sind. Feuer brach aus und zerstörte auch ein mit Reet gedecktes Haus neben dem explodierten Gebäude. Seine Bewohner konnten sich nur mit Hilfe von Nachbarn aus dem Haus befreien und flüchten. Auch ein drittes Haus fing Feuer.
Besuch am Kap Arkona möglich
Die Polizei schätzt den Schaden bisher auf mehr als eine Million Euro. Die Löscharbeiten dauerten den ganzen Freitag über an, etwa 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Kreiswehrführer des Landkreises Vorpommern-Rügen, Kay Mittelbach, beschrieb die Situation bei NDR MV Live: "Ich habe so ein Trümmerfeld schon nach einem Brand gesehen, aber nicht nach einer Explosion. Wir finden aktuell wirklich schwere Trümmerteile hundert bis zweihundert Meter entfernt, das ist Wahnsinn." Wer über Pfingsten zum Kap Arkona reisen möchte, muss allerdings nicht mit Behinderungen oder Sperrungen rechnen, so der Tourismusverband.