Proteste in MV: Mahnfeuer gegen Kürzungen in Landwirtschaft
Landwirte haben in Mecklenburg-Vorpommern mit Traktoren und Landmaschinen unterwegs, um gegen Sparmaßnahmen zu protestieren. Nachdem die Bundesregierung in der vergangenen Woche beschlossen hat, mehrere Subventionen für die Landwirtschaft zu streichen, demonstrieren Landwirte seit Tagen bundesweit.
Mahnwachen und Lichterfahrten
In Mecklenburg-Vorpommern gab es am Freitag an zahlreichen Orten Mahnwachen, Lichterfahrten und Mahnfeuer, etwa im Raum Ludwigslust, rund um Wismar, in Altentreptow, Utzedel und Vipperow, Loitz, Jarmen sowie an der B194 bei Demmin. Die Bauern fordern von der Bundesregierung, dass die Vergünstigung bei Agrar-Diesel erhalten bleibt - und auch die weitere Befreiung von der Kfz-Steuer für land- und forstwirtschaftliche Maschinen. Noch größere Proteste sind dem Bauernverband zufolge im kommenden Jahr - ab dem 8. Januar - geplant.
Proteste der Bauern nachvollziehbar
Laut Agrarminister Backhaus (SPD) werden die Sparpläne des Bundes zu Lasten der deutschen Landwirte von den Ressortchefs der Länder entschieden abgelehnt. In einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen sei über Maßnahmen beraten worden, wie die Sparziele erreicht werden können, "ohne die Landwirtschaft und die Ernährungsbranche zu ruinieren", sagte Backhaus. Nach Backhaus Ansicht ist der Protest der Bauern nachvollziehbar und berechtigt. Der Bund müsse 17 Milliarden Euro sparen und eine Milliarde solle allein die Landwirtschaft bringen. Das sei überzogen und ungerecht, so der Minister.
Traktor-Demo in Bad Doberan
Bereits am Donnerstag haben Landwirte aus der Region in Bad Doberan mit rund 100 Traktoren gegen die angekündigten Sparmaßnahmen der Bundesregierung demonstriert. In einem Korso fuhren sie von Reddelich nach Doberan und brachten den Feierabendverkehr kurzzeitig zum Erliegen.
Zentrale Proteste in Berlin
Am Montag hatten sich 400 Landwirte aus Mecklenburg-Vorpommern an einer zentralen Protestaktion der deutschen Bauern in Berlin beteiligt. Ein Großteil war mit Bussen angereist. Der Landesbauernverband zählte in Berlin rund 100 Traktoren aus dem Nordosten. Bundeslandwirtschaftminister Cem Özdemir (Grüne) wurde von den demonstrierenden Landwirten in Berlin mit Pfiffen und Buh-Rufen empfangen. Özdemir sagte, er könne die Wut der Bauern verstehen. Er halte nichts von den Streichungen der Agrar-Diesel-Subventionen. Er wolle sich für eine Rücknahme der Pläne einsetzen, so Özdemir.