Protest auf Rügen: 200 demonstrieren gegen LNG-Terminal
In Binz auf Rügen haben nach Schätzungen der Polizei rund 200 Personen gegen das geplante LNG-Terminal demonstriert. Am Montag behandelt der Petitionsausschuss des Bundestags eine Petition gegen das Projekt.
Mit Sprüchen wie "Hände weg von der Kinderstube der Heringe" oder "Gesunde Meere für Klima und Natur" machten die Demonstranten ihre Ablehnung gegen das geplante Flüssigerdgas-Terminal deutlich. Sie befürchten nachhaltige Schäden für die Natur und negative Folgen für den Tourismus auf Rügen.
Am Montag tagt Petitionsausschuss
Die Demonstranten setzen außerdem Hoffnung auf eine Petition, die am Montag im Petitionsausschuss des Bundestages behandelt wird. 95.000 Menschen hatten die Petition unterzeichnet, die sich gegen eine Aufnahme Rügens in das LNG-Beschleunigungsgesetz richtet. Die Initiatoren der Petition kommen bei der Sitzung des Ausschusses zu Wort.
Hafen Mukran als Standort?
Weiter unklar ist, wie und wo genau es mit den LNG-Plänen an oder vor Rügens Küste weitergeht. Von einem Standort etwa fünf Kilometer vor Sellin war der Bund nach heftigem Widerstand abgerückt. In der Diskussion war zuletzt vor allem der Hafen von Mukran. Aber auch der Plan für eine Anlage weiter draußen auf der Ostsee macht weiter die Runde. Auch wer das Projekt umsetzen soll, ist unklar.
RWE will sich als Dienstleister zurückziehen
Ursprünglich war der Energiekonzern RWE als Dienstleister für den Bund angetreten, hat mittlerweile aber angekündigt, sich zurückzuziehen. Bei einem Treffen zu dem Thema in Binz unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor mehr als zwei Wochen war RWE nicht vertreten, wohl aber das Unternehmen Deutsche Regas, das das bestehende Terminal in Lubmin betreibt. Schon länger liegen Pläne der Firma vor, die Importkapazität im Rahmen eines weiteren Ausbaus zu erhöhen.