Ein europäischer Wolf steht in einem Waldstück. © Colourbox Foto: Dennis Jacobsen

Parteien fordern Bejagung der Wölfe in MV - und scheitern

Stand: 23.03.2023 06:39 Uhr

Angesichts der wachsenden Zahl an Wolfsrudeln in Mecklenburg-Vorpommern haben mehrere Parteien im Landtag eine Bejagung der Tiere gefordert. Sowohl AfD, FDP als auch CDU brachten am Mittwoch entsprechende Anträge ein.

Den Parteien zufolge stellt die wachsende Zahl an Wolfsrudeln in Mecklenburg-Vorpommern vor allem für Schafzüchter ein Problem dar. Um Schäden durch die Tiere kleinzuhalten, sahen alle drei eingebrachten Anträge eine Reduzierung der Bestände vor. "Wir sind der Meinung, das unsere Möglichkeiten zum Herdenschutz noch nicht erschöpft sind", sagte die FDP-Abgeordnete Sandy van Baal im Landtag. Sie forderte ein aktives Wolfsmanagement im Land. Alle Anträge von FDP, AfD und CDU wurden jedoch mit den Stimmen der rot-roten Regierungsparteien abgelehnt.

CDU: Akzeptanz der Tiere gefährdet

Laut dem landesweiten Wolfsmonitoring ist die Zahl der Rudel in Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2014 und 2022 von 2 auf 18 gestiegen, hinzu kommen dem letzten Stand nach sechs Paare und vier Einzelwölfe. Nach Angaben der AfD sind seit 2011 rund 1.000 Nutztiere durch den Wolf getötet worden, 900 davon in den letzten vier Jahren. Aus der CDU hieß es, an der bestehenden Situation nichts zu ändern, gefährde die Akzeptanz der Tiere in der Bevölkerung.

Backhaus: "Schutzstatus von Wolf gilt"

Der zuständige Agrarminister verteidigte das bestehende Wolfsmanagement im Land, dieses suche national seinesgleichen. Es sei "ein artenschutzrechtlicher Erfolg, dass der Wolf in Deutschland wieder heimisch geworden ist", so Till Backhaus (SPD). Der Wolf habe eine Schutzstatus in Europa. "Und dieser gilt", sagte der Minister weiter. Backhaus betonte, dass eine Bejagung von Tieren - die problematisches Verhalten zeigen - auch heute schon möglich ist. Dies müsse jedoch rechtssicher geschehen. Einen willkürlichen Abschuss, der auch strafrechtliche Folgen haben könne, will der Agrarminister verhindern.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.03.2023 | 06:10 Uhr

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