Päckchen, Karten, Tannen und Gottesdienst für Seeleute
Durch die Corona-Pandemie ist die Situation der Seeleute auf den Schiffen im Rostocker Hafen besonders angespannt. Die Seemannsmission bemüht sich zu helfen - besonders in der Weihnachtszeit.
Die Rostocker Seemannsmission will Seeleuten aus aller Welt auch in diesem Corona-Jahr die Advents- und Weihnachtszeit verschönern. Geplant sind unter anderem eine Christbaumaktion, Päckchen für die Seeleute und ein Weihnachtsgottesdienst.
400 Geschenkpäckchen mit Sachspenden
Alle Seeleute, die im Rostocker Hafen meist weit entfernt von der Heimat festmachen, sollen ein Weihnachtspäckchen bekommen. 400 will die Seemannsmission packen und hatte dafür um Sachspenden gebeten. In den Päckchen sind Süßigkeiten und Gebäck, wärmende Socken, Schals, Handschuhe und Mützen oder auch Stifte und Kalender.
Weihnachtsgottesdienst im Hafen und auf USB-Stick
Der Gottesdienst soll im Idealfall im Seemannsclub im Überseehafen stattfindem. Falls das Corona-bedingt nicht geht, soll es die Andacht auf dem Schiff oder an der Pier geben. Zusätzlich soll ein Weihnachtsgottesdienst aufgezeichnet und den Seeleuten auf USB-Sticks übergeben werden.
Ein Christbaum für jedes Schiff
Wie die Diakonin Stefanie Zernikow sagte, sollen auch in diesem Jahr Anfang Dezember alle Schiffe einen Christbaum erhalten. Allerdings sei noch unklar, ob die Bäume wieder von einem Boot aus auf die Schiffe im Hafen gehievt werden dürfen. Alternativ könnten die gespendeten Bäume landseitig zu den Seeleuten gebracht werden, so die Leiterin der Seemannsmission.
Besonders schwere Zeit für Schiffsbesatzungen
Die Situation der Seeleute sei schon immer schwierig gewesen, doch in diesem Jahr sei es besonders schlimm, sagte Zernikow. Der Brief eines Kapitäns beschreibe gut, was im Moment auf vielen Schiffen los ist. Darin heißt es unter anderem: "16 Mitglieder meiner Besatzung haben ihre Vertragszeit überschritten, und trotz meiner besten Bemühungen kann ich nichts tun, um sie durch eine neue Besatzung abzulösen."
Seemannsmission als Licht der Hoffnung
Die Seemannsmission versuche, Seeleuten ein Licht der Hoffnung und des "Nicht-Vergessen-Seins" zu sein, so die Diakonin. "Wir hören zu, versorgen sie mit allem, was sie brauchen und versuchen, alles zu organisieren, was sie sich wünschen." Das bedeute neben Bordbesuchen und Lieferdienst auch, dass die Seemannsmission Geschenke für die Angehörigen der Seeleute besorgt und einen Paket-Service anbietet.