Orkantief "Zoltan": Weihnachtssingen abgesagt und Weihnachtsmärkte geschlossen
In der Nacht soll das Orkantief "Zoltan" für starke Böen sorgen. Betroffen sind bereits die ersten Veranstaltungen und Weihnachtsmärkte, die aufgrund des Sturms abgesagt oder verschoben werden mussten.
NDR Meteorologe Uwe Ulbrich beschreibt das für die nächsten Tage prognostizierte Wetter als "interessant". Eine weiße Weihnacht wäre in Mecklenburg-Vorpommern Ulbrich zufolge eine große Überraschung. Auf NDR MV Live sagte Ulbrich, Böen bis Stärke 12 seien durchaus möglich. Den Reiseverkehr über die Feiertage werde das Wetter aber wenig beeinträchtigen. Trotzdem sollten Autofahrer Vorsicht walten lassen.
Kein Weihnachtssingen im Ostseestadion
Vermehrt kommt es aufgrund des bevorstehenden Sturmtiefs zu Absagen von Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern. Betroffen ist unter anderem das jährliche Weihnachtssingen im Ostseestadion, das gab Hansa Rostock am frühen Nachmittag bekannt. Laut dem Veranstalter gibt es noch keine genaue Regelung zur weiteren Gültigkeit oder möglichen Rückgabe der gekauften Karten. In den kommenden Tagen soll es weitere Informationen geben. Auch der Weihnachtsmarkt in Neubrandenburg und die Eishalle in Neubrandenburg schließen etwas früher. Planmäßig sollte der Weberglockenmarkt bis Donnerstagabend 20.00 Uhr geöffnet sein. Das Sturmtief stelle mit starkem Regen und orkanartigen Böen ein erhöhtes Risiko für die Fußgänger in dem Bereich dar, hieß es von der Stadt.
Unwetterwarnung und erste Auswirkungen
Der Deutsche Wetterdienst hat eine Unwetterwarnung für die Ostseeküste herausgegeben. Der DWD hat insbesondere zwischen dem Darß und Rügen dazu aufgerufen, den Aufenthalt im Freien möglichst zu vermeiden. Wassersportler, deren Boote an den Stegen überwintern, seien gut beraten, diese zusätzlich zu sichern, so die Wasserschutzpolizei.
Fährbetrieb eingeschränkt
Wer über Weihnachten per Fähre von Rostock nach Gedser oder Trelleborg reisen möchte, sollte die aktuellen Fahrpläne beachten. Die Reederei Scandlines hat bereits angekündigt, dass von 18 Uhr bis voraussichtlich Freitagmorgen 11.15 Uhr die Überfahrten nach Gedser ausfallen. Auch die Überfahrten von Gedser nach Rostock werden gestrichen. Der Betrieb der Wittower Fähre auf Rügen werde für die kommenden Tage eingestellt, teilte die Weiße Flotte mit. Die Fähre auf der Strecke Schaprode - Hiddensee stellt am Nachmittag den Betrieb ein.
Orkanböen vor Weihnachten
Das Orkantief "Zoltan" schiebt sich über die Nordsee heran und wird das Wetter der kommenden Tage prägen. "Das wird ziemlich ordentlich zur Sache gehen", sagt Ulbrich. Hohe Windstärken sollen sich im Laufe des Nachmittags langsam aufbauen. Vor allem in der Nacht zu Freitag werden auf See und den Küsten dann Orkanböen mit Stärke 12 erwartet - den Höhepunkt prognostiziert Ulbrich auf die Zeit zwischen 22 Uhr und ein Uhr Nachts. Weiter im Landesinneren können Böen der Stärken 10 bis 11, vereinzelt auch 12 auftreten. Lediglich im Süden soll es "ruhiger" bleiben mit Windstärken zwischen 7 und 9. Auch am Freitag soll die Witterung noch im Zeichen von "Zoltan" stehen, weil das Windfeld sich nur langsam auffächern wird. Die Auswirkungen sollen dann allerdings im Lauf des Tages schwächer werden und bis Sonnabend schließlich vollends abflauen.
Tipp: Wetterlage vor und nach den Feiertagen im Blick behalten
Über Weihnachten beruhigt sich das Wetter dann etwas. Es soll mild bleiben bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad, dabei werden Schauer vorhergesagt. Schneefall gilt in Mecklenburg-Vorpommern als unwahrscheinlich. Voraussichtlich mit Beginn am zweiten Weihnachtsfeiertag baut sich jedoch das nächste Sturmtief auf. Ulbrich empfiehlt Reisenden, die Wetterlage im Blick zu behalten. Weil der Boden durch die Regenfälle der vergangenen Wochen durchweicht und locker sei könne es durch den Wind zu Entwurzelungen von Bäumen kommen, die nicht mehr standfest sind. Das könnte auch zu Einschränkungen im Verkehr führen.