Nestlé will Werk in Conow verkaufen
Nestlé nennt als Gründe für den geplanten Verkauf unter anderem gestiegene Kosten und Überkapazitäten. Ein anderes Unternehmen habe Interesse gezeigt, den Standort samt Belegschaft zu übernehmen.
Trotz des geplanten Verkaufs soll der Produktionsstandort in Conow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhalten bleiben. Wie der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé mitteilte, würden derzeit Verhandlungen mit einem anderen deutschen Unternehmen laufen. Es gebe Interesse, das Werk und die Mitarbeitenden zu übernehmen.
80 Mitarbeitende in Conow
Im Werk arbeiten etwa 80 Personen, die Maggi- und Garden Gourmet-Produkte herstellen. Diese Lebensmittel sollen zukünftig im europäischen Ausland produziert werden. Die Belegschaft sei bereits informiert. Als Grund nennt das Unternehmen unter anderem gestiegene Kosten und Überkapazitäten.
Man wolle die Chance nutzen, hier mit einem anderen Unternehmen weiter produzieren zu können, teilte Nestlé mit. Außerdem seien in den vergangenen Jahren zweistellige Millionenbeträge in das Werk investiert worden, so Werksleiter Remco Posluschny. Nestlé betreibt in Mecklenburg Vorpommern neben dem Werk in Conow ein Werk in Schwerin mit 350 Mitarbeitenden. Dort werden seit elf Jahren Kaffeekapseln produziert.
Nestlé schließt Werk bei Düsseldorf
Neben dem Werk in Conow trennt sich Nestlé von einem weiteren Standort in Düsseldorf. Dieses soll 2026 geschlossen werden. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisierte die Entscheidung. "Die Schließung erfolgt, um diese Profitabilität noch weiter zu steigern, also aus reiner Profitgier auf Kosten der Beschäftigten", sagte NGG-Chef Guido Zeitler.
Umsatzrückgang bei Nestlé
Nestlé hat in Deutschland derzeit rund 6.700 Beschäftigte, zehn Produktionsstandorte und erzielte 2024 einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro. Wie andere Konsumgüterhersteller habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren die Preise erhöht, um gestiegene Rohstoffkosten an Kunden weiterzureichen, kritisiert die Gewerkschaft. Doch angesichts der Inflation würden Verbraucher vermehrt auf günstige Eigenmarken setzen. Damit werde es für Nestlé schwerer, gestiegene Kosten weiterzugeben. Der Konzern musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang verkraften.
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