Nach Vibrionen-Infektion: Zwei Tote in Mecklenburg-Vorpommern

Stand: 22.08.2024 06:34 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Menschen in Folge einer Vibrionen-Infektion gestorben. Vibrionen sind Bakterien in der Ostsee, die bei Menschen mit Grundrisiken und offenen Wunden immer wieder zu schweren Infektionen führen.

In Mecklenburg-Vorpommern sind kürzlich zwei Menschen infolge von Vibrionen-Infektionen gestorben. Vibrionen sind Bakterien, die in Gewässern vorkommen und bei Menschen zu schweren Infektionen, Geschwüren oder sogar einer Sepsis führen können. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen oder einer geschwächten Immunabwehr. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) rät daher, dass Personen aus Risikogruppen, die Hautverletzungen haben, den Kontakt mit Meer- oder Brackwasser vermeiden sollten. Denn auch über kleine Wunden können die Bakterien in den Körper gelangen.

Sepsis als Todesursache nach Vibrionen-Infektion

Bei den beiden Verstorbenen handelt es sich um einen 81-jährigen Urlauber und einen 59-jährigen Mann aus Mecklenburg-Vorpommern. Der ältere Mann hatte sich die Infektion beim Baden in der Ostsee zugezogen und litt zudem an verschiedenen chronischen Erkrankungen und offenen Wunden. Beim zweiten Todesfall wurden die gefährlichen Vibrionen im Blut nachgewiesen, als Todesursache wurde eine Sepsis festgestellt.

2024: Fünf Vibrionen-Infektionen in MV

Derzeit sind in der Ostsee, den Boddengewässern und im Achterwasser bei Usedom besonders viele Vibrionen vorhanden, da sich diese Bakterien bei hohen Wassertemperaturen schnell vermehren können. Die Behörde weist darauf hin, dass dies die ersten Todesfälle im Zusammenhang mit Vibrionen in der Badesaison 2024 sind. Insgesamt wurden in diesem Jahr bislang fünf Vibrionen-Infektionen gemeldet.

Menschen mit Vorerkrankungen gefährdet

Die meisten Strandbesucher müssen jedoch keine Angst haben, in der Ostsee baden zu gehen. Das LAGuS betont, dass die Bakterienvor allem für Menschen mit Vorerkrankungen oder Immunschwäche gefährlich sind. Bei Verdacht auf eine Infektion – etwa bei Symptomen wie Schmerzen, Fieber oder Ohrinfektionen bei Kindern – sollten Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. In der Regel lassen sich die Infektionen mit Antibiotika behandeln. Seit 2003 wurden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 94 Vibrionen-Infektionen registriert, von denen 13 tödlich verliefen.

Weitere Informationen
Zwei Mädchen beim Baden am Ostseestrand von Glowe © Picture-Alliance / dpa Foto: Stefan Sauer

Blaualgen, Vibrionen, Zerkarien: Gefahr beim Baden

Im Sommer können sich an Seen und in Nord- und Ostsee Bakterien bilden. So vermeiden Badende Infektionen und Vergiftungen. mehr

Baden am Timmendorfer Strand. © picture alliance Foto: Siegfried Kutti

Badesaison beginnt: Erste Vibrionen-Infektion in MV gemeldet

Eine Frau hat sich in der Ostsee mit Vibrionen infiziert. Sie war mit einer offenen Wunde ins Wasser gegangen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.08.2024 | 05:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Gesundheitsvorsorge

Immunsystem

Seltene Krankheiten

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ex-Kanzler Gerhard Schröder (l.) und Nord-Stream-Manager Matthias Warnig bei einem Treffen am 21. August 2018 in Russland. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Nord Stream Ag Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Nord Stream Ag

Ausschuss zu Nord Stream 2: Altkanzler Schröder hat als Zeuge abgesagt

Der Ausschuss in MV will den Pipeline-Bau mit Hilfe einer umstrittenen Stiftung aufklären. Kurzfristig hat Gerhard Schröder aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. mehr

Ein Blick von oben auf den leeren Plenarsaal des Deutschen Bundestages im Reichstag. © dpa Foto: Kay Nietfeld

MV wählt: Bundestagswahl 2025

Am 23. Februar 2025 ist Bundestagswahl. Hier finden Sie Infos zur Wahlkreisen, Personen und Ergebnissen in MV. mehr