Nach Unfallflucht auf Rügen: Noch keine Spur von Cabriofahrer
Die Polizei sucht weiterhin einen unbekannten Cabrio-Fahrer, der auf Rügen einen Bremer Schüler absichtlich angefahren haben soll. Die Fahndung konzentriert sich auf Mecklenburg-Vorpommern, so die Polizei am Freitag.
Nach einem spektakulären Unfall auf Rügen fehlt der Polizei auch weiter eine entscheidende Spur zu einem unbekannten Cabriofahrer. Der Mann steht im Verdacht, am Mittwochabend in Prora absichtlich einen 13-jährigen Jungen aus Bremen überfahren zu haben. Die Fahndung konzentriere sich zunächst auf Mecklenburg-Vorpommern, sagte ein Sprecher der Polizei in Stralsund am Freitag. Das Kennzeichen des geflüchteten Wagens ist der Polizei nicht bekannt, es soll sich aber um einen grauen oder silbernen BMW handeln.
Frontal mit dem Schüler zusammengestoßen
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge hielt sich am Mittwoch eine Gruppe von sieben Jungs, die auf Klassenfahrt auf Rügen waren, gegen 21 Uhr in der Nähe der Jugendherberge auf. Auf der Proraer Allee fuhr der unbekannte Fahrer in Richtung Binz an ihnen vorbei und ließ sich angeblich durch eine Geste eines 13-jährigen Jungen provozieren. Daraufhin soll der Mann gewendet haben und mit erheblicher Geschwindigkeit auf den Jungen zugefahren sein. Nach Aussage mehrerer Zeugen steuerte der Fahrer mit einer absichtlichen Lenkbewegung auf den Jungen zu. Das Cabrio sei frontal mit dem Schüler zusammengestoßen, wodurch der Junge mehrere Meter weit auf eine Grünfläche geschleudert und schwer verletzt wurde. Danach soll der Cabriofahrer davongefahren sein.
Verletzten zur Jugendherberge getragen
Die Eltern eines Klassenkameraden berichteten dem NDR, die anderen Jungen hätten den verletzten 13-Jährigen rund 500 Meter zur Jugendherberge getragen, wo er später von einem Notarzt versorgt und dann per Rettungshubschrauber nach Greifswald ins Klinikum geflogen wurde. Nach Angaben der Eltern hatten die Schüler keine Handys dabei, um direkt am Unfallort Hilfe zu holen. Die Eltern hoffen, dass der Fall eine breite Aufmerksamkeit erfährt, damit der Cabriofahrer gestellt werden kann.
Kriminalpolizei sucht Zeugen
Dem verletzten Jungen geht es inzwischen besser, er befindet sich in einem stabilen Zustand, heißt es. Gegen den unbekannten Fahrer wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Fahrerflucht ermittelt. Bei der Suche nach ihm hat die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Hinweise nimmt die Polizei in Sassnitz unter der Telefonnummer 038392-3070 entgegen.
Parkhäuser und Werkstätten überprüft
Der Fahrer des silbernen oder grauen BMW soll zwischen 20 und 40 Jahre alt sein und ein Basecap, ein langes Oberteil, eine Weste und eine beige Hose getragen haben. Das Auto sei höchstwahrscheinlich im Bereich der Frontscheibe und der Motorhaube beschädigt. Eine Polizeisprecherin sagte dem NDR, die Ermittler hätten am Tag nach dem Vorfall bereits Parkhäuser und Parkplätze abgesucht und in Werkstätten nachgefragt. Außerdem wurden zahlreiche Zeugen angehört. "Im besten Fall meldet sich der Fahrer selbst", so die Sprecherin.