Nach Sturm "Zoltan": Lage in MV entspannt
Orkantief "Zoltan" hatte in der Nacht zu Freitag seinen Höhepunkt über Mecklenburg-Vorpommern. Mehrere Straßen waren wegen umgestürzter Bäume gesperrt. In weiten Teilen des Landes gilt weiterhin die Warnung vor orkanartigen Böen. Der Aufenthalt im Freien sollte vermieden werden.
Umgestürzte Bäume, Stromausfälle, Straßensperrungen, umgekippte Bauzäune, Schilder und Mülltonnen - Orkantief "Zoltan" fegte in der Nacht zu Freitag auch durch Mecklenburg-Vorpommern. Für die Küsten in Norddeutschland gilt weiterhin eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Seinen Höhepunkt hatte "Zoltan" zwischen 22 Uhr am Donnerstagabend und 1 Uhr Freitagnacht. Aber auch jetzt stürmt es weiter. Die Einsatzkräfte im Land mussten hunderte Male ausrücken. Verletzte wurden bisher noch nicht gemeldet.
Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h
NDR Wetterexperte Uwe Ulbrich hatte bereits zuvor prognostiziert, dass es auf der See und in Küstennähe durchaus zu Orkanböen und orkanartigen Böen kommen kann. Auch weiter im Landesinneren wurden zum Teil schwere Sturmböen vorhergesagt. Auf der Insel Hiddensee ist eine Sturmböe von 154 km/h gemessen worden. Am Darßer Ort, in Stralsund und Greifswald wurden Böen der Stärke 12 gemessen. Am Kap Arkona, in Barth, Prohn, Ritzerow und Groß Lüsewitz wehte der Wind mit orkanartigen Böen von über 100 km/h.
Küstenregionen besonders betroffen
Die meisten Einsätze von Polizei und Feuerwehr meldet am Freitag der Landkreis Vorpommern-Greifswald. Hauptsächlich sind Bäume auf die Straßen gestürzt. Auf der Landstraße zwischen Bandelin und dem Abzweig in Richtung Gützkow und der A20 fuhr ein Auto in einen umgestürzten Baum. Einige Bäume kippten auch in Energieleitungen. In Hintersee und Groß Kiesow gab es dadurch kurzzeitige Stromausfälle. Darüber hinaus sind einige Bauzäune umgekippt. Außerdem wurde in Anklam ein Garagendach angehoben. In Krackow ist ein Festzelt weggeweht, das die Feuerwehr einsammeln und abbauen musste. Auch in den anderen Landkreisen sorgte "Zoltan" für Probleme: In Damgarten (Landkreis Vorpommern-Rügen) war der Strom für mehrere Stunden ausgefallen. In Ribnitz-Damgarten war eine ganze Hüpfburg auf der Templer Straße gelandet. In Utzedel (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) war während der Fahrt ein Baum auf das Auto eines 26-Jährigen gestürzt. Verletzt wurde bei all diesen Vorfällen niemand.
Äste und umgestürzte Bäume auf den Straßen
Der Sturmnachwirkungen waren vor allem auf den Straßen im Land spürbar. Viele Äste liegen herum, Autofahrer sollten deshalb vorsichtig fahren. Außerdem waren einige Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Die Stadt Neubrandenburg warnt außerdem davor, die Friedhöfe zu betreten. Einige Bäume seien umgekippt und aufgeräumt werde erst zwischen den Jahren.
Viele Oberleitungen im Bahnverkehr beschädigt
Die Fähren im Land fahren derzeit teilweise noch nicht. Auch die Wittower Fähre hat bis auf weiteres ihren Betrieb eingestellt. Im Bahnverkehr könnte es noch länger zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Teilweise sind Bäume auf die Gleise oder Oberleitungen gestürzt. Zwischen Velgast und Barth fahren derzeit keine Züge. Die Ostdeutsche Eisenbahn meldet wegen des Sturms ebenfalls Einschränkungen im Zugverkehr.
Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen in MV abgesagt
Wegen des Sturmtiefs hatten am Donnerstag mehrere Weihnachtsmärkte früher geschlossen, einige Veranstaltungen sind ausgefallen. Das jährliche Weihnachtssingen im Rostocker Ostseestadion wurde beispielsweise aus Sicherheitsgründen abgesagt. Laut Veranstalter gibt es in den kommenden Tagen nähere Informationen zur Gültigkeit oder Rückgabe der Tickets.