Mutter und Sohn von Fähre gestürzt - Behörden ermitteln wegen Mordes
Nach dem Tod einer 36 Jahre alten Frau und ihres Sohnes, die am Donnerstag auf einer Stena-Line-Ostseefähre über Bord gegangen waren, geht die polnische Staatsanwaltschaft von einem Mordfall aus. Ermittelt werde wegen "Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter", sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig am Sonnabend.
Weitere Details teilten die Behörden nicht mit. Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte bereits am Freitag bekannt gegeben, dass sie Vorermittlungen zum Tatbestand Mord eingeleitet habe, aber nicht nach einem Verdächtigen suche.
Nach Rettungsaktion im Krankenhaus gestorben
Der siebenjährige Junge und seine Mutter - beide polnische Staatsbürger - waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord der Fähre "Stena Spirit" gegangen.
In einer großangelegten Rettungsaktion - auch unter Beteiligung von NATO-Kräften und der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" - wurden die beiden nach etwa einer Stunde noch lebend im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Dort starben sie aber später.
Unterschiedliche Angaben zum Ablauf
Wie es genau zu dem Vorfall auf der Fähre kam, darüber gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst hatte es geheißen, der Junge sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen. Später sagte allerdings eine Sprecherin der Reederei Stena Line dem Webportal der polnischen Boulevardzeitung "Fakt", man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das diese Version nicht bestätige.