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Mpox: Rostocker Medizin-Professor sieht keine Gefahr für Deutschland

Stand: 15.08.2024 13:48 Uhr

Weder für Deutschland noch für Europa besteht derzeit eine Gefahr durch den Ausbruch des Mpox-Virus in einigen Ländern in Afrika. Zu dieser Risikoeinschätzung kommt der Rostocker Medizin-Professor Micha Löbermann bei NDR MV live.

Nach Ansicht des Rostocker Medizin-Professors Micha Löbermann besteht für Deutschland oder für Europa aktuell keine Gefahr durch den Ausbruch des Mpox-Virus in Afrika. "Wichtig ist erstmal, dass wir im Moment keine Gefahr sehen für Deutschland oder Europa", sagte der Tropenmediziner am Donnerstag bei NDR MV live. Selbst wenn einzelne Erkrankte nach Deutschland kommen würden, würde dies "nicht die gesamte Bevölkerung betreffen“. Das Virus würde vor allem durch Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen und nicht - wie das Coroan-Virus - durch die Luft. Auch für Touristen sei das Risiko in den betroffenen Ländern gering. Eine Gefahr bestehe dort eher für Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

Aktuell keine Fälle in Mecklenburg-Vorpommern

Mpox-Erkrankungen sind meldepflichtig. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) keine Fälle gemeldet. Während der letzten Ausbruchs-Welle 2022/23 waren sieben Fälle in Mecklenburg-Vorpommer gemeldet worden. Auch das Robert Koch-Institut schätzt eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland als gering ein. Dieser Einschätzung schloß sich unter anderem auch das Landesgesundheitsamt in Niedersachsen an. 

WHO löst Alarmstufe aus

Mehrere Mpox-Ausbrüche in Afrika und eine neue womöglich gefährliche Variante bedrohen nach Auffassung der Weltgesundheitbehörde (WHO) die öffentliche Gesundheit weltweit. Es wurden in diesem Jahr schon mehr als 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern gemeldet - mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Die WHO hatte deshalb am Montag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Sie erklärte eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite". Konkrete Folgen hat dies nicht. Die WHO will damit zum einen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit bringen.

Neue Variante womöglich ansteckender

Besondere Sorge bereitet der WHO eine neue Variante, die Ende 2023 in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt worden ist. Nach Beobachtung von Experten vor Ort dürfte sie ansteckender sein als bisherige Varianten und eine schwerere Infektion auslösen, sagte Dimie Ogoina, ein nigerianischer Spezialist für Infektionskrankheiten an der Niger Delta-Universität. Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa Ende Juli als "sehr gering" eingeschätzt.

Bereits 2022 einmal Notlage ausgerufen

Mpox hießen früher Affenpocken, weil sie zufällig erstmals bei Affen nachgewiesen worden waren. Die WHO hatte bereits im Juli 2022 einmal eine Notlage wegen Mpox ausgerufen. Damals wurden plötzlich aus mehr als 60 Ländern Fälle der Krankheit, die bis dahin praktisch nur in Afrika bekannt war, gemeldet, darunter auch Deutschland. Im Mai 2023 hatte die WHO die Notlage wieder aufgehoben, weil das Infektionsgeschehen in den meisten Ländern unter Kontrolle gebracht worden war.

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Das Logo der World Health Organization (WHO) ist auf einem Smartphone zu sehen, dahinter stehen Test-Röhrchen mit der Aufschrift "Mpox". © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Andre M. Chang

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 15.08.2024 | 13:00 Uhr

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