Moorvernässung: Bauern verlieren Futterland
Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich nach Einschätzung des Umweltministeriums auf deutlich weniger Fläche für Tierfutter und weniger Viehhaltung einstellen. Hintergrund sind Klimaschutzmaßnahmen.
Die künftigen Einschränkungen für die Nutztierhaltung wurden am Montag bei der Vorstellung der Pläne für ein Landesklimaschutzgesetz in Friedland bei Neubrandenburg deutlich. Wissenschaftler des Greifswalder Moorzentrums rechnen damit, dass bis 2040 nur noch 75 Prozent der Rinder und 70 Prozent der Schweine gehalten werden können.
Reaktivierte Moore sollen weiter genutzt werden
Außerdem sollen Tausende Hektar an Moorflächen wiedervernässt werden, damit sie nicht weiter klimaschädliches Kohlendioxid freisetzen. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) kündigte an, dass die Wiedervernässungspläne ohne Enteignungen ablaufen werden. Zudem sollen ehemalige Moore nicht einfach unter Wasser gesetzt, sondern nur langsam wiedervernässt und dann mit sogenannter Paludikultur weiter wirtschaftlich genutzt werden.
Klimaschutzpläne werden auf Regionalkonferenzen vorgestellt
In Mecklenburg-Vorpommern befindet sich die Hälfte des Grünlandes von insgesamt 300.000 Hektar auf ehemaligen Moorstandorten, die über Jahrhunderte hinweg entwässert wurden. Viele Bauern und Bewohner von Siedlungen an Mooren stehen diesen Plänen des Landes sehr kritisch gegenüber. Das Landesklimaschutzgesetz soll Ende des Jahres als Entwurf in den Landtag eingebracht werden, derzeit laufen Informations- und Beteiligungsveranstaltungen wie in Friedland.