Moorschutz in MV: Der Gelbensander Forst
Im Gelbensander Forst im Landkreis Rostock befindet sich eine Fläche von rund 1.000 Hektar Ausdehnung, durch Regulierung des Wasserkreislaufs zurück zu einer Moorlandschaft entwickelt wird.
In einem mehrjährigen Projekt sollen 1.000 Hektar trockengelegtes Niedermoor im Gelbensander Forst (Landkreis Rostock) aufgewertet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und ihre Tochter DBU Naturerbe wollen das Areal dauerhaft wiedervernässen - durch eine Regulierung des Wasserkreislaufs. Fachlich begleitet werden die Maßnahmen von Axel Precker, Inhaber eines Hamburger Planungsbüros. Ihm zufolge wurden für das Projekt neun holländische Kippwehre installiert, über die der Wasserspiegel im Zielgebiet präzise reguliert werden könne. Laut Precker mit Erfolg: "Man sieht hier allerorten, dass die Wasserspiegel jetzt schon über Flur stehen", sagte er im Interview mit dem NDR.
Günstige Voraussetzungen
Das Gebiet wurde zu DDR-Zeiten noch militärisch genutzt, nach der Wende hat man es dann weitgehend sich selbst überlassen. Dadurch konnte die Natur das Areal schon zum Teil zurückerobern. Das sind günstige Voraussetzungen für die Wiedervernässung, sagt Gebietsbetreuer Dirk Möller von der Bundesforst: "Wir haben hier das große Glück, dass wir schon recht nah an der Natur sind." Dieser Zustand soll nun weiter verbessert werden. Finanziell unterstützt werden die Maßnahmen von der Körber Stiftung aus Hamburg, die durch die Förderung des Moorschutzes ihre Kohlendioxid-Emissionen kompensieren möchte.
Moorschutz gegen Klimaerwärmung
Einer Veröffentlichung des Greifswald Moor Centrums aus dem Jahr 2020 nach finden sich in Mecklenburg-Vorpommern 287.900 Hektar Moor. Dem Bericht zufolge sind nur etwa 3 Prozent davon in naturnahem Zustand, etwa 60 Prozent werden als stark oder extrem entwässert eingestuft. Im Zuge der Entwässerung von Mooren werden Treibhausgase freigesetzt, die vorher in den Böden gebunden waren (vornehmlich Kohlenstoffdioxid). Einmal freigesetzt, verstärken diese Gase die Erderwärmung. Eine Maßnahme gegen die globale Erderwärmung ist daher die Wiedervernässung von Mooren.
Vielseitiger Naturschutz
Moore haben positive Auswirkungen auf ihr Umfeld. So bieten sie zum Beispiel zahlreichen Tieren einen Lebensraum und können eine große Menge Wasser speichern, wodurch etwa bei Starkregen die Überschwemmungsgefahr in der Umgebung reduziert wird. "Im Großen und Ganzen ist das ein sehr komplexer Ökosystemschutz, den wir hier betreiben. Über Moorschutz, Bodenschutz, Naturschtz und Artenschutz bis hin zum Klimaschutz", sagt Precker.