Mehrere Verletzte: Wildunfälle in MV häufen sich
In Westmecklenburg ist es am vergangenen Wochenende zu zahlreichen Wildunfällen gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei mahnt Autofahrerinnen und -fahrer zu besonderer Achtsamkeit.
Drei Verletzte, einer davon schwer, so lautet die Bilanz der Polizei im Landkreis Ludwigslust-Parchim nach mehreren Wildunfällen am vergangenen Wochenende. Auch auf den Straßen anderer Regionen Mecklenburg-Vorpommerns kam es zuletzt zu Zusammenstößen mit Wildtieren.
Sieben Unfälle an einem Morgen in Ludwigslust-Parchim
Schon am Sonntagmorgen hatten sich zwei Autoinsassen verletzt, nachdem sie aufgrund eines Zusammenstoßes mit einem Reh auf der A24 zwischen Wittenburg und Zarrentin von der Straße abgekommen und in ein Feld gefahren waren. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Allein seit Sonntagnacht registrierte die Polizei im Landkreis Ludwigslust-Parchim sieben Wildunfälle. So kam es etwa zu einem verhängnisvollen Zusammenstoß auf der L16 zwischen Parchim und Darze. Ein 58-Jähriger prallte dort mit seinem Auto gegen ein Reh. Er wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Das Reh verendete an der Unfallstelle.
Revierkämpfe und Nahrungssuche
Laut Andreas Kinser, Leiter der Abteilung Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung, ist die Häufung von Wildunfällen im Frühling nicht ungewöhnlich. "Der Winter ist vorbei, die Natur grünt wieder. Die großen Wildtiere, also die Rehe und Rothirsche, auch die Wildschweine, haben ihre Fett-Depots, also ihre Energiespeicher verbraucht. Jetzt finden sie durch die austreibenden Blätter natürlich wieder Nahrung in Hülle und Fülle und es geht darum, die Energiespeicher aufzufüllen. Deshalb sind die Tiere verstärkt unterwegs", so Kinser bei NDR MV Live. Außerdem würden aktuell Revierkämpfe bei Rehen beginnen. "Da gibt es dann Hauen und Stechen, und man jagt sich quer über den Acker und durch den Wald und kreuzt natürlich leider auch häufig Straßen", erläutert der Wildtier-Experte. Gegen Ende Mai sollte sich die Situation wieder entspannen, die Energiespeicher seien dann aufgefüllt und die Reviere abgesteckt.
Vorsicht in der Dämmerung
Nordwestmecklenburg meldete zuletzt fünf Wildunfälle, das sei ein normaler Wert. Die Polizei rät angesichts dieser Entwicklungen auf den Straßen in Mecklenburg-Vorpommern dringend zur erhöhten Vorsicht - insbesondere auf bewaldeten Strecken sowie während der Dämmerungsphasen und in der Dunkelheit, wenn das Risiko am höchsten sei.