Zwei Schwerverletzte nach Verkehrsunfall mit Damhirsch
Bei einem Wildunfall mit einem Damhirsch in Ribnitz-Damgarten (Landkreis Vorpommern-Rügen) sind zwei Menschen schwer und zwei weitere leicht verletzt worden.
Am Mittwochabend hat es auf der B105 einen schweren Wildunfall gegeben. Dabei wurde eine 51-jährige Fahrerin von einem Damhirsch überrascht, der plötzlich auf die Fahrbahn sprang. In der Folge des Zusammenstoßes schleuderte der Hirsch in den Gegenverkehr, wodurch es zur Kollision mit einem weiteren Fahrzeug kam. Dabei durchdrang das Tier die Frontscheibe des Autos und verletzte die beiden Insassen schwer. Der 62-jährige Beifahrer wurde mit schweren Verletzungen am Kopf mit einem Rettungshubschrauber ins Universitätsklinikum Greifswald gebracht. Auch die 67-jährige Fahrerin wurde durch einen Rettungswagen in die Boddenklinik Ribnitz-Damgarten gebracht.
10.000 Euro Sachschaden und vier Verletzte
Die beiden Insassen des ersten Fahrzeuges wurden durch den Unfall leicht verletzt und konnten ambulant am Unfallort versorgt werden. Die Unfallfahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es entstand ein Gesamtschaden von circa 10.000 Euro. Das Tier wurde durch die enorme Wucht zweigeteilt und verendete an der Unfallstelle.
Wildunfälle im Frühjahr besonders häufig
Vor allem im Frühjahr und auch im Herbst häufen sich regelmäßig Wildunfälle. Der Grund ist erhöhter Wildwechsel - das Wild zieht zu diesen Jahreszeiten aus dem schützenden Wald zu den Futterplätzen auf die Felder. Wenn es dann schon - oder noch - morgens zur Berufsverkehrszeit hell ist, steigt die Gefahr von Unfällen. Die Tiere kennen keine Uhrzeiten, und Menschen ignorieren oft Wildwechselwarnschilder und fahren zu schnell. Oft unterschätzen Autofahrerinnnen und -fahrer die Wucht eines Aufpralls. Ein ausgewachsener Damhirsch etwa, der mit 60 Km/h angefahren wird, entwickelt eine Aufprallwucht von ganzen zweieinhalb Tonnen. Sieht man Tiere am Straßenrand sollte man abblenden, hupen und auf jeden Fall bremsen.
Richtiges Verhalten bei Wildunfällen
Die meisten Wildunfälle gehen relativ glimpflich aus und es bleibt bei Blechschäden. In jedem Fall ist es wichtig, nach dem Sichern der Unfallstelle die Polizei anzurufen. Die Beamten benachrichtigen dann die Zuständigen aus Forstwirtschaft und Jagd, die sich um das angefahrene oder geflüchtete Wildtier weiter kümmern. Als Autofahrer oder -fahrerin braucht man übrigens eine Wildunfallbescheinigung, um den Schaden später bei der Versicherung melden zu können.