Eine Erzieherin spielt in einer Kindertagesstätte hinter einer Rollbahn mit Kindern. © picture alliance/dpa/Uwe Anspach Foto: Uwe Anspach

Mehr Stellen für ausgebildete Kita-Fachkräfte

Stand: 22.03.2023 17:51 Uhr

Der Landtag hat den Weg für mehr Fachpersonal in den Kindertagesstätten frei gemacht. Das Parlament änderte am Mittwoch dazu das Kindertagesförderungsgesetz.

Dank einer Änderung des Kita-Gesetzes, die der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns am Mittwoch vornahm, können laut Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) zusätzlich 260 Mitarbeiterinnen eingestellt werden. Bei der Gesetzesänderung ging es um die Auszubildenden zum Erzieher für Kinder bis zum zehnten Lebensjahr. Sie werden bisher von Anfang an in den Stellenplänen der Kitas zu einem bestimmten Prozentsatz als Fachkraft geführt. Das wird für die ersten beiden Ausbildungsjahre gestrichen. Im dritten Ausbildungsjahr gelten Auszubildende aber weiter als 50-Prozent-Fachkraft. In Kraft tritt die neue Regelung mit Beginn des nächsten Ausbildungsjahres.

Mehr Stellen für ausgebildete Fachkräfte

Damit können die Kitas die "freiwerdenden" Fachkraftstellen mit ausgebildeten Fachkräften besetzen. Das Kita-Gesetz schreibt vor, dass eine Erzieher-Fachkraft in Mecklenburg-Vorpommern für jeweils sechs Krippenkinder, 15 Kindergarten-Kinder oder 22 Hortkinder vorzusehen ist. Redner der Opposition kritisierten in der Landtagsdebatte, dass Azubis im dritten Jahr weiterhin zu 50 Prozent als Fachkraft gerechnet würden. Ministerin Oldenburg verwies auf die hohen, vom Land zu tragenden Kosten, falls die Regelung auch im dritten Ausbildungsjahr gestrichen würde. Der CDU-Politiker Torsten Renz erklärte, im Hort seien mehr Erzieher dringlicher. Mit dieser Forderung konnte er sich aber nicht durchsetzen.

Warnstreiks und Demonstration in Rostock

In Rostock hatte die Gewerkschaft GEW unterdessen in rund 40 Kitas zum Warnstreik aufgerufen, rund 300 Erzieher nahmen der Gewerkschaft zufolge teil. Mit der Aktion wollte die GEW Druck in der laufenden Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst machen. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro. Am Nachmittag demonstrierten laut Polizei rund 600 Menschen in der Rostocker Innenstadt. Dort ging es der GEW um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen - um mehr Personal und kleinere Gruppen in den Kitas.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.03.2023 | 16:00 Uhr

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