Mehr Krankheitstage in MV durch Langzeiterkrankungen
Eine aktuelle Erhebung der AOK zeigt: In Mecklenburg-Vorpommern nehmen krankheitsbedingte Fehltage zu. Besonders Langzeiterkrankungen belasten die Statistik.
Immer mehr Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern fehlen krankheitsbedingt länger als sechs Wochen am Arbeitsplatz. Laut einer aktuellen Analyse der AOK Nordost entfielen im vergangenen Jahr 42 Prozent aller Krankheitstage im Land auf Langzeiterkrankungen. Davon betroffen waren rund vier Prozent aller Beschäftigten. Besonders psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen führen oft zu monatelangen Ausfallzeiten.
Psychische Belastungen nehmen zu
Die Zahl der Krankheitstage pro Beschäftigtem lag laut der Krankenkasse 2024 bei durchschnittlich 28 Tagen - und damit höher als vor der Corona-Pandemie. Vor allem Atemwegserkrankungen und psychische Belastungen sind gestiegen, was die AOK als Hinweis auf wachsende Belastungen in der Arbeitswelt wertet.
Elektronische Erfassung verstärkt den Anstieg
Ein Teil des gestiegenen Krankenstandes könnte auf die seit 2022 eingeführte elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zurückzuführen sein. Diese sorgt für eine genauere Erfassung der Krankheitstage. Dennoch zeigt die AOK-Analyse, dass psychische Erkrankungen auch unabhängig von statistischen Effekten häufiger werden - ein klares Zeichen für steigende Belastungen am Arbeitsplatz.
MV mit hohem Krankenstand im Bundesvergleich
Im bundesweiten Vergleich zählt Mecklenburg-Vorpommern weiterhin zu den Ländern mit den höchsten Krankenständen. Im Jahr 2024 lag die Krankenquote der AOK-Versicherten im Land bei 7,7 Prozent, gemeinsam mit Sachsen-Anhalt an der Spitze. Vor der Pandemie lag dieser Wert in MV noch unter 6,3 Prozent. Damit bleibt das Thema Arbeitsgesundheit ein zentrales Problem für Unternehmen und Beschäftigte in der Region.
