Erkältungssaison in MV: Krankschreibungen nehmen wieder zu
In Mecklenburg-Vorpommern sind Erkältungskrankheiten auf dem Vormarsch. Die Zahl der Krankmeldungen stieg im Herbst stark an. Psychische Erkrankungen wie Depressionen bleiben weiterhin die Hauptursache für Fehlzeiten.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit - die Arztpraxen sind voll wie lange nicht und in vielen Familien und Firmen gibt es derzeit einen hohen Krankenstand. Die aktuelle Erkältungssaison zeigt eine deutliche Zunahme der Krankmeldungen in Mecklenburg-Vorpommern. Laut einer Analyse der Krankenkasse DAK, die Daten von knapp 60.000 erwerbstätigen Versicherten auswertete, stiegen die Krankmeldungen im Oktober 2024 um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum. Allein bei den Atemwegserkrankungen gibt es bei den Krankschreibungsfällen von September 2024 auf Oktober 2024 ein deutliches Plus von etwa 38 Prozent. Dieser Anstieg ist laut der DAK typisch für die Jahreszeit und komme wenig überraschend. Dennoch mache er deutlich, wie stark die Erkältungskrankheiten aktuell verbreitet sind.
Sommer brachte eine kurze Erholung
Im Sommer sah die Lage noch anders aus. Der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern war zwischen Juli und September 2024 leicht gesunken. Die Zahl der Fehltage ging um 3,4 Prozent zurück. Durchschnittlich fehlten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Sommer an 5,2 Tagen krankheitsbedingt. Trotz dieses positiven Trends liegt der Krankenstand in MV mit 5,7 Prozent weiterhin über dem Bundesdurchschnitt von fünf Prozent. Ob dieser Rückgang ein langfristiger Trend ist, bleibe abzuwarten, sagte Sabine Hansen, die Landeschefin der DAK-Gesundheit.
Depressionen weiterhin ein Problem
Auch wenn Muskel- und Skeletterkrankungen wie Rückenschmerzen zurückgingen, bleibt der Krankenstand durch psychische Leiden wie Depressionen hoch. Laut der DAK ist mehr als jeder fünfte Fehltag auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Damit sind sie die häufigste Ursache für Krankmeldungen. Auch die Krankenkasse Barmer hat bei ihrer Untersuchung in den vergangenen Jahren eine deutliche Steigerung der Arbeitsunfähigkeiten festgestellt. Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer, sieht einen klaren Trend: "Psychische Erkrankungen nehmen zu - besonders bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern." Auch die alternde Gesellschaft trage zu längeren Krankheitsphasen bei. Hier könne gezielte Prävention helfen.